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«Es ist ganz natürlich zu weinen«, sagte ich. Schließlich waren erst drei Wochen vergangen seit Georges Tod.

«Ja, aber. «Sie bemühte sich zu lächeln,»nicht auf der Rennbahn. «Sie tupfte sich mit dem Zipfel ihres Taschentuchs die Augen und schniefte noch einmal.»Als allerletztes hat er gesagt«, brachte sie mit größter Anstrengung hervor,»ich soll für ihn Ajax Fensterreiniger kaufen. Ist das nicht albern? Abgesehen von einem >Bis bald<, hat George als letztes zu mir gesagt: >Kauf bitte Ajax flüssig<, und ich weiß nicht einmal. «Sie schluckte heftig. Die Tränen siegten.»Ich weiß nicht einmal, wofür er es brauchte.«

«Marie…«Ich streckte ihr die Hand entgegen, und sie griff so heftig danach wie im Krankenhaus.

«Es heißt, daß man die letzten Worte, die jemand, den man liebt, zu einem gesagt hat, nie vergißt. «Ihre Lippen zitterten hoffnungslos.

«Denken Sie jetzt nicht daran«, sagte ich.

«Nein.«

Sie wischte sich wieder die Augen und hielt meine Hand fest, aber nach und nach legte sich der Aufruhr, sie lockerte ihren Griff und lachte kurz verlegen auf, und ich fragte sie, ob eine Autopsie vorgenommen worden sei.

«Ach so. wegen Alkohol, meinen Sie? Ja, sie haben eine Blutprobe genommen. Sie sagten, er hätte unter der zulässigen Grenze gelegen. Er hatte bei diesem Kinship nur zwei kleine Whiskys getrunken. Die Polizei hat ihn befragt. Lance Kinship., nachdem ich ihnen erzählt hatte, daß George dort vorbeischauen wollte. Er hat mir einen Brief geschrieben, mir sein Beileid ausgesprochen. Aber es war nicht seine Schuld. Ich hatte George tausendmal gesagt, daß er vorsichtig sein soll. Er wurde oft schläfrig, wenn er lange Strecken fuhr.«

Ich erzählte ihr, wie es dazu gekommen war, daß ich jetzt die Fotos von Lance Kinship gemacht hatte, die George hatte machen sollen, und das interessierte sie mehr, als ich erwartet hatte.

«George hat immer gesagt, Sie würden eines Tages aufwachen und ihm den Markt streitig machen. «Sie brachte ein wackeliges Lächeln zuwege, um es als Scherz hinzustellen, was es zweifellos auch war.»Wenn er es doch erfahren könnte. Wenn er doch. Mein Gott, mein Gott.«

Wir saßen eine Weile still da, bis die neue Tränenflut versiegt war, und sie entschuldigte sich noch einmal dafür, und ich brachte noch einmal mein Verständnis zum Ausdruck.

Ich fragte sie nach ihrer Adresse, damit ich sie mit einem Agenten für Georges Werk in Verbindung setzen konnte, und sie sagte, sie halte sich bei Freunden auf, die in der Nähe von Steve wohnten. Sie wisse nicht, wo sie danach hin solle, meinte sie verzweifelt. Wegen der Brandstiftung besäße sie keine Kleider, bis auf die neuen, die sie trug. Keine Möbel. Nichts, um sich ein Heim zu schaffen. Schlimmer noch. viel schlimmer. sie habe kein Foto von George.

Zu dem Zeitpunkt, als ich Marie Millace verließ, war das fünfte Rennen bereits gelaufen. Ich ging direkt zum Auto, um Lance Kinships Bilder zu holen, und kehrte zum Waageraum zurück, wo ich Jeremy Folk vorfand, der dort auf einem Bein vor der Tür stand.

«Sie werden umfallen«, sagte ich.

«Oh… ähm…«Er setzte vorsichtig den Fuß auf, als würde seine Gegenwart durch das Stehen auf zwei Beinen unumstößlicher.»Ich dachte… ähm…«

«Sie dachten, daß ich vielleicht nicht tue, was Sie wollen, wenn Sie nicht hier erscheinen.«

«Ähm… ja.«

«Da mögen Sie recht haben.«

«Ich bin mit dem Zug gekommen«, sagte er zufrieden.»Können Sie mich nach St. Albans mitnehmen?«

«Mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben.«

Lance Kinship sah mich und kam herüber, um seine Fotos in Empfang zu nehmen. Aus reiner Gewohnheit machte ich ihn mit Jeremy bekannt, und fügte Jeremy zuliebe hinzu, daß George Millace in Lance Kinships Haus seinen letzten Drink zu sich genommen hatte.

Während er die Lasche des steifen Umschlags herauszog, warf Lance Kinship jedem von uns einen scharfen Blick zu, dem ein kummervolles Kopfschütteln folgte.

«Ein großartiger Bursche, dieser George«, sagte er.»Ein Jammer.«

Er zog die Bilder aus dem Umschlag und sah sie durch, wobei er die Augenbrauen bis über den Brillenrand hochzog.

«Schön, schön«, sagte er.»Sie gefallen mir. Was wollen Sie dafür?«

Ich nannte eine Summe, die mir ungeheuer erschien, aber er nickte nur, zog eine pralle Brieftasche hervor und zahlte auf der Stelle in bar.

«Weitere Abzüge?«sagte er.

«Sicher. Die sind dann billiger.«

«Machen Sie mir noch zwei Serien«, sagte er.»Klar?«

Wie immer blieb ihm das >r< irgendwo im Hals stecken.

«Komplett?«sagte ich überrascht.»Alle?«

«Natürlich. Alle. Sind sehr hübsch. Wollen Sie mal sehen?«

Er schlenkerte sie auffordernd Jeremy entgegen, der meinte, er würde sie sehr gerne sehen. Und auch er betrachtete Sie mit hochgezogenen Augenbrauen.

«Sie müssen ein bedeutender Regisseur sein«, sagte er zu Kinship.

Kinship strahlte regelrecht und verstaute seine Fotos wieder in dem Umschlag.»Das Ganze noch zweimal«, sagte er.»Klar?«

«Klar.«

Er nickte und entfernte sich, und bevor er zehn Schritt gemacht hatte, zog er die Bilder wieder hervor, um sie jemand anderem zu zeigen.

«Er wird Ihnen viel zu tun geben, wenn Sie nicht aufpassen«, sagte Jeremy, der ihm nachsah.

Ich wußte nicht, ob ich ihm glauben wollte oder nicht, aber es beschäftigte mich nicht weiter, da meine Aufmerksamkeit von etwas weit Außergewöhnlicherem in Anspruch genommen wurde. Ich stand reglos da, mit starrem Blick.

«Sehen Sie die beiden Männer«, sagte ich zu Jeremy,»die sich da drüben unterhalten?«

«Natürlich sehe ich sie.«

«Einer von ihnen ist Bart Underfield, Trainer in Lam-bourn. Und der andere ist einer der Männer auf dem Foto von dem Cafe in Frankreich. Das ist Elgin Yaxley… aus Hongkong heimgekehrt.«

Drei Wochen nach Georges Tod, zwei Wochen nach dem Brand seines Hauses; und Elgin Yaxley war wieder im Lande.

Ich hatte zwar schon einmal voreilige Schlüsse gezogen, aber jetzt durfte man mit Recht annehmen, daß Elgin Yaxley glaubte, das belastende Foto habe sich glücklich in Rauch aufgelöst.

Wenn man ihn da stehen sah, breit lächelnd und voller Selbstvertrauen, durfte man wohl annehmen, daß er sich befreit und sicher fühlte.

Wenn ein Erpresser und sein gesamter Besitz eingeäschert waren, jubilierten die Opfer.

Jeremy sagte:»Das kann kein Zufall sein.«

«Nein.«

«Er sieht ganz schön selbstzufrieden aus.«»Ein Fiesling.«

Jeremy warf mir einen Blick zu.»Haben Sie das Foto noch?«

«Natürlich.«

Wir sahen eine Weile zu, wie Elgin Yaxley Bart Underfield auf die Schulter klopfte und wie ein Krokodil grinste, und Bart Underfield sah so glücklich aus wie seit kurz nach dem Prozeß nicht mehr.

«Was haben Sie damit vor?«

«Einfach abwarten, denke ich«, sagte ich.»Sehen, was passiert.«

«Ich denke, ich lag falsch«, sagte Jeremy nachdenklich,»als ich Ihnen geraten habe, den ganzen Kram aus der Schachtel zu verbrennen.«

«Mhm. «Ich lächelte schwach.»Morgen mach ich mich an die blauen Rechtecke.«

«Sie haben also rausbekommen, wie?«

«Tja, ich hoffe es. Mal sehen.«

«Wie denn?«

Er wirkte echt interessiert, denn sein üblicherweise die Umgebung absuchender Blick wandte sich geschlagene zehn Sekunden in meine Richtung.

«Hm. wollen Sie einen Vortrag über die natürlichen Eigenschaften des Lichts hören oder nur die geplanten Schritte?«

«Keinen Vortrag.«

«O.k. Wenn ich die orangenen Negative durch blaues Licht auf sehr kontrastreiches Schwarzweißpapier vergrößere, müßte ich meiner Schätzung nach ein Bild bekommen.«