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»Ich bin sicher, wir würden gern Ermunterung gewähren«, sagte Christopher, obwohl er sich dessen überhaupt nicht sicher war.

»Und wir brauchen eine Versicherung, dass die Briten, wenn wir eine Rebellion machen, das nicht ausnutzen, indem sie uns angreifen. Ich müsste das Wort Ihres Generals darauf haben.«

Christopher nickte. »Ich glaube, er wird sein Wort geben, doch bevor er zu einem solchen Versprechen bereit ist, wird er immer abschätzen wollen, wie wahrscheinlich Ihr Erfolg sein wird, und das bedeutet, dass er es von Ihnen direkt hören will.« Christopher schwieg kurz und schenkte Wein ein. »Und ich denke, Sie müssen seine persönlichen Versicherungen hören. Sie müssen nach Süden reisen, um sich mit ihm zu treffen.«

Argenton war überrascht von diesem Vorschlag. Er dachte einen Moment darüber nach und nickte dann. »Können Sie mir einen Passierschein geben, der mich sicher durch die britischen Linien bringen wird?«

»Ich werde Besseres tun, mein Freund. Ich werde mit Ihnen kommen, sofern Sie mir einen Passagierschein für die französischen Linien geben.«

»Dann sollten wir reiten«, sagte Argenton froh. »Mein Oberst wird mir die Erlaubnis geben, wenn er erst versteht, was wir tun wollen. Aber wann? Bald, nehme ich an, finden Sie nicht auch? Morgen?«

»Übermorgen«, sagte Christopher fest. »Ich habe morgen etwas zu erledigen, das sich nicht verschieben lässt, aber wenn Sie mir morgen Nachmittag nach Vila Real de Zedes folgen, können wir am nächsten Tag aufbrechen. Wird Ihnen das passen?«

Argenton nickte. »Sie müssen mir beschreiben, wie ich nach Vila Real de Zedes finde.«

»Sie bekommen eine Wegbeschreibung«, sagte Christopher. Dann hob er sein Weinglas. »Ich trinke auf den Erfolg unserer Bemühungen.«

»Amen darauf«, sagte Argenton und hob sein Glas, um Christopher zuzuprosten.

Und Colonel Christopher lächelte, weil er es war, der die Regeln bestimmte.

KAPITEL 3

Sharpe rannte über die Koppel, wo die Pferdekadaver lagen und Fliegen über ihre Nüstern und Augen krochen. Er stolperte über einen metallenen Pflock und taumelte vorwärts. Eine Karabinerkugel pfiff über ihn hinweg. Man konnte darauf schließen, dass sie vergeudet war, doch selbst eine vergeudete Kugel an der falschen Stelle konnte einen Mann töten. Seine Schützen feuerten von der fernen Seite des Feldes. Der Rauch verdichtete sich an der Wand.

Sharpe ließ sich neben Hagman fallen.

»Was ist los, Dan?«

»Die Dragoner sind zurück, Sir«, sagte Hagman lakonisch, »und da ist auch einige Infanterie.«

»Bist du sicher?«

»Ich hab einen blauen Bastard erschossen«, sagte Hagman, »und zwei grüne.«

Sharpe wischte Schweiß von seinem Gesicht, dann robbte er an der Wand entlang zu einer Stelle, wo der Pulverrauch nicht so dicht war.

Die Dragoner waren abgesessen und schossen vom Waldrand, der ein paar hundert Yards entfernt war. Eine zu weite Distanz für ihre Karabiner, dachte Sharpe, doch dann sah er blaue Uniformen, wo die Straße zwischen den Bäumen verlief, und nahm an, dass sich die Infanterie zu einem Angriff formierte. Irgendwo in der Nähe war ein sonderbar klickendes Geräusch zu hören, und er konnte es nicht einordnen, doch es schien keine Bedrohung zu bedeuten, und so ignorierte er es. »Pendleton!«

»Sir?«

»Suchen Sie Leutnant Vicente. Er ist im Dorf. Sagen Sie ihm, er soll seine Männer jetzt auf den nördlichen Pfad bringen.« Sharpe wies auf den Pfad zwischen den Weingärten, über den sie nach Barca d'Avintas gekommen waren und auf dem die toten Dragoner des ersten Kampfes noch immer lagen. »Und, Pendleton, sagen Sie ihm, dass er sich beeilen soll. Seien Sie jedoch höflich.«

Pendleton, ein Taschendieb aus Bristol, war der Jüngste von Sharpes Männern. Er blickte jetzt verwirrt drein. »Höflich, Sir?«

»Reden Sie ihn mit Sir an und grüßen Sie ihn von mir, aber beeilen Sie sich!«

Verdammt, heute würde es kein Entkommen über den Douro geben, kein langsames Hin und Her mit dem kleinen Boot und keinen Marsch zurück zu Hogan und der Armee. Stattdessen würden sie nordwärts marschieren müssen, und zwar schnell.

»Sergeant!« Er spähte durch die Rauchschwaden längs der Wand. »Harper!«

»Hier bin ich, Sir!« Harper rannte herbei. »Ich hatte mit zwei Franzmännern in der Kirche zu tun.«

»In dem Moment, in dem die Franzosen im Weingarten sind, verschwinden wir von hier. Sind noch welche von unseren Männern im Dorf?«

»Harris ist dort, Sir. Und Pendleton natürlich.«

»Schicken Sie jemanden hin, um sie zu holen. Und, Pat, was haben Sie mit den beiden Franzosen gemacht?«

»Sie hatten den Klingelbeutel gestohlen, und da habe ich sie zur Hölle geschickt.« Er klopfte auf sein Schwertbajonett.

Sharpe grinste. »Und wenn Sie eine Möglichkeit haben, Pat, tun Sie das Gleiche mit dem französischen Offizier, mit dem Vergewaltiger.«

»Mit Vergnügen, Sir.« Harper rannte quer über die Koppel davon.

Die Franzosen, dachte Sharpe, sind zu vorsichtig. Sie hätten bereits angreifen können, aber sie müssen annehmen, dass sich eine stärkere Kraft als zwei gestrandete Halb-Kompanien in Barca d'Avintas aufhält, und das Gewehrfeuer muss die Dragoner, die nicht an solche Treffgenauigkeit gewöhnt sind, durcheindergebracht haben. Leichen lagen im Gras am Waldrand, Anzeichen darauf, dass die abgesessenen Franzosen ihre Lektion über das Baker-Gewehr erhalten hatten. Die Franzosen benutzten keine Gewehre, nahmen an, dass sie zu langsam zu laden waren, und verließen sich auf die Muskete mit glattem Lauf. Man konnte fünfzig Yards vor einem Schützen mit einer Muskete stehen und hatte eine gute Chance, zu überleben, doch hundert Yards vor einem Baker-Gewehr in den Händen eines guten Schützen war der sichere Tod. Die Dragoner fürchteten die Gewehrschützen und hatten sich zwischen die Bäume zurückgezogen.

Im Wald war auch Infanterie. Was würde sie unternehmen? Sharpe lehnte sein Gewehr gegen die Wand und nahm sein Fernrohr. Das feine Instrument von Matthew Berge, London, war ein Geschenk von Sir Arthur Wellesley, nachdem Sharpe dem General bei Assaye das Leben gerettet hatte. Er spähte hindurch auf die führende Kompanie der französischen Infanterie und sah, dass sie in drei Reihen formiert war. Er hielt Ausschau nach Anzeichen darauf, ob sie zum Vorrücken bereit waren, doch nichts wies darauf hin. Sie hatten nicht mal die Bajonette aufgepflanzt. Er wischte das Glas ab und starrte wieder hin. Er sah ein Blinken von Lichtschein, einen verschwommenen hellen Kreis, und er vermutete, dass dort ein Offizier durch ein Fernrohr auf das Dorf schaute. Der Mann versuchte wohl abzuschätzen, wie viele Feinde sich in Barca d'Avintas aufhielten und wie er sie angreifen konnte. Sharpe steckte sein eigenes Fernrohr weg, nahm das Gewehr und legte es auf der niedrigen Mauer auf. Vorsichtig jetzt, dachte er. Vorsichtig. Töte diesen Offizier, und jeder französische Angriff wird verlangsamt, denn dieser Offizier ist der Mann, der die Entscheidungen trifft.

Sharpe legte das Gewehr an, zielt sorgfältig und schoss. Pulverrauch nahm ihm die Sicht auf den Offizier. Sharpe drehte sich um und sah, dass Leutnant Vicentes Soldaten in den Weingarten strömten, begleitet von dreißig oder vierzig Zivilisten.

Harper kam über die Koppel. »Wir sind alle aus dem Dorf raus, Sir«, meldete er.

»Wir können gehen«, sagte Sharpe, und er wunderte sich darüber, dass der Feind so langsam gewesen war und ihm Zeit gegeben hatte, sich abzusetzen. Er schickte Harper mit den meisten der Grünröcke zu Vicente, um sich ihm und seinen Männern anzuschließen. Sie nahmen ein Dutzend französische Pferde mit, von denen jedes ein kleines Vermögen Prisengeld wert war, wenn sie jemals wieder zur Armee zurückkehren konnten.