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Dann aber sah er sich um und ein warmes Gefühl stieg in ihm auf. Endlich daheim.

Seine sentimentalen Gedanken fanden ein jähes Ende, als ihm eine sorgfältig manikürte Hand auf die Schulter klopfte.

„Patricia und ich wünschen dir ein gutes neues Jahr, John.“

John schüttelte seinem Cousin, der mit seiner diamantverzierten Krawattennadel um die Wette strahlte, die Hand. „Gratulation, Simon. Wie man hört, bist du für einen Orden vorgeschlagen worden, für deinen vorbildlichen und unermüdlichen Einsatz um die nationale Sicherheit –“ John verstummte, als Maggie ihn mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. Hinter sich hörte er Renie leise kichern.

Simon schien seinen Sarkasmus nicht wahrgenommen zu haben. „Man tut eben sein Bestes. Und es schadet auch nichts, den spektakulärsten Mordfall der letzten fünfzig Jahre zur Aufklärung gebracht zu haben.“

Maggie sah den empörten Gesichtsausdruck ihrer Tochter und beeilte sich, das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken.

„Mir hat bei der Berichterstattung das Foto am besten gefallen, das dieser vorwitzige Reporter vom Independent geschossen hat. Richard mit glasigen Augen und völlig verwirrtem Gesichtsausdruck auf seinem Sofa, nachdem er durch die Schüsse erwacht war. Auf dem Wohnzimmertisch noch die Reste seines Joints.“

John nickte. „Auch wenn Owen tot ist und es keine Gerichtsverhandlung geben wird, die weitere Fakten über Richard ans Licht bringen könnte – allein schon durch dieses Bild dürfte er in der Wählergunst ins Bodenlose abgesunken sein.“

In das zustimmende Gelächter hinein äußerte Simon ernst, „Es ist wirklich erschreckend, welches Ausmaß der moralische Verfall unserer Politiker angenommen hat. Es ist unsere Pflicht als Gesetzeshüter, unsere Ermittlungen auch in diesen Kreisen ohne Ansehen der Person korrekt zu führen und Machenschaften dieser Art schonungslos aufzudecken. Und nun entschuldigt uns. Wir sind bei einem kleinen Neujahresempfang des Abgeordneten Billingsley von der Labour Partei eingeladen.“

Während John und Maggie ihrem Cousin sprachlos hinterher starrten, zischte Renie, „Diese Ratte! Der hängt sein Fähnchen nach dem Wind, wie es ihm grad passt. Und unseren Anteil an der Aufklärung des Mordfalls kehrt er komplett unter den Teppich.“

Johns Mutter hatte den Wortwechsel aus dem Hintergrund verfolgt. Nun kam sie näher und legte ihrer Enkelin den Arm um die Schulter. „Lass gut sein, Renie. Für Simon ist die öffentliche Anerkennung nun mal wichtig. Aber wir wissen doch, dass er den Fall ohne euch nicht aufgeklärt hätte, nicht wahr? Nun aber zu etwas Wichtigerem: Renie, mein Kind, es wäre doch schön, wenn du morgen auch bei der Neujahrsparade mitfahren würdest. Stell dir vor, unsere örtliche Vereinigung der Red Hat Society hat vor, eine eigene Nachwuchsgruppe für junge Frauen ins Leben zu rufen. Diese tragen statt der roten Hüte pinkfarbene zum lila Kleid. Wir könnten sicher etwas Hübsches für dich auftreiben.“

Sie strahlte ihre Enkelin an. „Du würdest ganz reizend aussehen, mein Mädchen…“

Diese Aussicht war selbst für die abenteuerlustige Renie zu viel. Unter dem Gelächter ihrer Familie hinkte sie erstaunlich schnell davon und verschwand in der Menge.