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Und eines Tages gehe ich dort hinaus in die Nacht und besuche dich, Mirtin! Da oben auf deinem Stern! Hast du nicht gesagt, wir würden bald hinkommen? Und daß ich dabeisein würde?

Er ging aus dem Pueblo, an den Ruinen der alten Kiva vorbei und durch das Gestrüpp der Ebene zur Transformatorenstation und noch darüber hinaus. Er ging nicht den ganzen Weg bis zu Mirtins Höhle. Er wußte, daß sie leer sein würde. Mehrmals war Charley in den letzten Wochen hingegangen, nur um herumzuschauen, aber es war nicht nötig, die Pilgerfahrt an diesem kalten Abend zu wiederholen. Er blieb am Rand eines Arroyos stehen, warf ein paar Steine in das ausgetrocknete Bachbett und dachte an die Oberschule und was er dort lernen würde und überlegte, wie es wohl wäre, wenn er aus diesem verschlafenen Dorf fortginge, hinaus in die Welt der weißen Männer, wo einer mit Köpfchen alle diese neuen Dinge lernen konnte.

Charley blickte zum Himmel auf.

»He, ihr Dirnaer!« rief er. »Seid ihr heute abend da oben? Könnt ihr mich sehen? Ich bin es, Charley Estancia! Ich bin derjenige, der Mirtin die Tortillas gebracht hat!«

Wie hoch flogen sie, die Untertassen? Kreiste in diesem Augenblick vielleicht eine tausend Meter über seinem Kopf? Hatten sie Maschinen, mit denen sie Stimmen auf der Erde hören konnten?

»Hört ihr mich?« rief Charley. »Ich bin derjenige! Kommt schon, fliegt niedrig, laßt euch sehen! Ich weiß alles über euch!«

Nichts geschah. Eigentlich hatte er auch nichts erwartet. Aber er wußte, daß sie da waren und beobachteten.

Er zog den Laser aus dem Hemd und streichelte das körperwarme Metall. Dann stellte er das Gerät ein und sah den grellen Lichtstrahl hinausschießen und den dürren untersten Ast einer Pinie durchschneiden. Es war ein großartiges Spielzeug. Charley gelobte sich, daß er eines Tages herausbringen würde, wie es funktionierte.

Er steckte es weg.

Leiser sagte er: »Hört zu, ich weiß, daß ihr da oben seid. Tut mir einen Gefallen, ja? Sagt Mirtin von mir, daß ich ihm gute Besserung wünsche. Und sagt ihm meinen Dank, daß er mit mir gesprochen hat, daß er mir soviel gezeigt und erklärt hat. Das ist alles. Dankt Mirtin in meinem Namen, ja?«

Er wartete. Nach einem Moment, als nichts geschah, machte er sich langsam auf den Rückweg zum Dorf. Er blieb stehen, bückte sich und warf einen Felsbrocken in den Arroyo. Sein Hund bellte und sprang hoch, als wollte er nach den Sternen schnappen. Ein plötzlicher Windstoß heulte über das Flachland.

Dann sah Charley einen Lichtstreifen über sich — eine schnurgerade Linie, die aus dem Zenit zu kommen schien und über die halbe Himmelskuppel zog, bevor sie sich nahe dem Horizont verlor. Sein Herz pochte laut, und er lachte. Das war kein dirnaisches Schiff gewesen, diesmal. Nur eine gewöhnliche Sternschnuppe, mehr nicht. Er kannte den Unterschied. Er wußte Bescheid. Dies hier war nichts Besonderes, nur ein Brocken aus Gestein oder Metall, der durch die Atmosphäre schoß und dabei verbrannte.

Aber er nahm es gleichwohl als ein Zeichen. Mirtins Leute antworteten ihm, erkannten ihn an. Sie waren mit ihren Schiffen dort oben, jetzt, in dieser Minute. Sie würden nach ihm sehen.

Er winkte zu den Sternen hinauf.

»Danke«, sagte er. »He, danke, ihr Dirnaer!«

Er trabte zurück zum Dorf, und der Hund hechelte hinterdrein, und keiner von den beiden machte halt, bis die alten Lehmziegelhäuser in Sicht gekommen waren.

ENDE