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Widerwillig nickte Quenthel, dann folgten sie alle in die Höhle. Halisstra und Pharaun hatten es sich ein paar Dutzend Schritte vom Eingang entfernt auf dem Kiesboden der Höhle bequem gemacht. Ihr Gepäck hatten sie abgestreift und an eine Wand gelehnt. Die anderen begaben sich langsam zu ihnen und suchten sich jeder einen Platz aus, an dem sie förmlich zusammenbrachen, sobald sie aufhörten, sich zu bewegen.

Seylls blutige Rüstung lastete unerträglich schwer auf Halis-stras Schultern, und das Heft des Schwertes der Priesterin von Eilistraee drückte schmerzhaft gegen ihre Rippen, doch sie war zu müde, um sich eine bessere Schlafposition zu suchen.

»Will mir denn niemand sagen, was im Abgrund der Dämonennetze geschah?« klagte Jeggred. »Ich habe tagelang in diesem Raum gewartet und fürsorglich über Eure Körper gewacht. Ich verdiene zu erfahren, was geschehen ist.«

»Das wirst du«, antwortete Valas. »Aber später. Ich glaube, niemand von uns weiß im Moment, was er von alldem halten soll. Laß uns Zeit, um zu ruhen und nachzudenken.«

Ruhen? dachte Halisstra.

Ihr kam es vor, als könnte sie schlafen, und war zwar auf diese bewußtlose, hilflose Art, wie es die Menschen machten. Sie könnte Zehntage am Stück schlafen, und dennoch würde sie damit nicht die Erschöpfung vertreiben können, die sie empfand. Ihr Verstand weigerte sich, länger darüber nachzudenken, warum Lolth sie verstoßen hatte, doch in ihrem Herzen verspürte sie etwas, das einer genaueren Beschäftigung bedurfte. Eine Trauer, die es ihr nicht gestatten würde, in der Trance Zuflucht zu suchen, bis sie einen Weg gefunden hatte, sich von dieser Trauer zu befreien.

Seufzend zog sie ihren Rucksack zu sich und öffnete ihn, um das Lederkästchen mit ihrer Leier herauszuholen. Vorsichtig packte sie ihr Erbstück aus und strich mit den Fingern über die mit Runen versehenen Drachenknochen, berührte die Mithral-Saiten.

Wenigstens ist mir das geblieben, dachte sie.

In der Ruhe der Höhle im Wald spielte Halisstra die dunklen Lieder der Bae’qeshel und faßte ihre unerträgliche Trauer in leise Worte.