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(Mario Dederichs: Heydrich. Das Gesicht des Bösen. Piper, München 2005, S. 201)

Epilog

Prag 

(Donnerstag, 18.06.1942)

38

Prag, Kirche des Heiligen Cyrill und Methodius

| frühmorgens

Kubiš, Gabčík, Valčík und die vier anderen hatten vorgesorgt. Sie würden der SS nicht lebend in die Hände fallen.

Um keinen Preis.

Um 2 Uhr war es soweit. Die SS kam von zwei Seiten, trotz heftiger Gegenwehr. Was folgte, war eine wilde Schießerei, und das volle drei Stunden lang. Gegen 7 Uhr starb der erste, zwei andere, darunter Kubiš, exekutierten sich schwer verletzt selbst durch einen Kopfschuss. Die übrigen vier Fallschirmjäger, die sich in der Krypta verschanzt hatten, fand die SS zunächst nicht.

Noch nicht.

Doch dann, wenig später, stieß sie auf den Einstieg, der hinunter in die Krypta führte. Woraufhin die Schießerei ihren Fortgang nahm, trotz Intervention des Priesters, der seine Schützlinge vergeblich zur Aufgabe bewegen wollte.

Die vier Widerstandskämpfer, unter ihnen Gabčík und Valčík, waren entschlossen, die eigene Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Um die Eingeschlossenen zur Aufgabe zu zwingen, setzte die SS Tränengas und, als dies nichts nützte, Wasserschläuche ein, mit der Absicht, die Krypta der Kirche zu fluten.

Vergeblich. Die vier Fallschirmjäger hielten weiter dagegen, schleuderten Handgranaten, schnitten die Feuerwehrschläuche durch. Als die SS Dynamit einsetzte, neigte sich der ungleiche Kampf jedoch dem Ende zu.

Den Schwur, vor der SS nicht zu kapitulieren, haben die vier Widerstandskämpfer trotzdem gehalten.

Als die SS die Krypta stürmte, waren sie alle tot. Sie hatten sich eine Kugel durch den Kopf geschossen, zwei von ihnen zusätzlich Gift genommen.

Am Exempel, das sie damit statuiert hatte, konnte sich die SS trotzdem nicht freuen, denn knapp drei Jahre später, nach dem Einmarsch der Roten Armee am 09.05.1945, war Prag endlich wieder frei.

Frei?

E N D E