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Anfangs hatten sich wegen seiner heimlichen Beziehungen keine Schwierigkeiten ergeben. Irgendwann hatte ihm ein Freund eine Droge namens Ecstasy geschenkt, die Peter mit Lisa Burnette zusammen geteilt hatte; sie hatte in Frankfort der gleichen Gemeinde angehört wie er. Mit der Droge hatte irgend etwas nicht gestimmt, und Lisa war daran gestorben. Ihre Leiche wurde im Kentucky River gefunden.

Der nächste unglückselige Vorfall hatte sich ergeben, als Oliver Russells Sekretärin Miriam Friedland die Droge nicht vertragen hatte und ins Koma gefallen war. Nicht meine Schuld, dachte Peter. Ihm hatte das Ecstasy nicht geschadet. Miriam hatte offensichtlich zu viele andere Drogen genommen.

Und dann, natürlich, die arme Chloe Houston, der er zufällig in einem Korridor des Weißen Hauses begegnet war, als sie nach einer Toilette suchte.

Sie hatte ihn sofort erkannt und war von ihm beeindruckt. »Sie sind Peter Tager! Ich sehe Sie ständig im Fernsehen.«

»Nun, ich bin entzückt. Kann ich etwas für Sie tun?«

»Ich hatte eine Damentoilette gesucht.« Sie war jung und ungewöhnlich hübsch.

»Es gibt keine öffentlichen Toiletten im Weißen Haus.«

»Oje.«

»Ich glaube«, hatte er daraufhin in einem verschwörerischen Ton erklärt, »daß ich Ihnen aus der Klemme helfen kann. Kommen Sie mit.« Er begleitete sie die Treppe hoch zu einem privaten Badezimmer und wartete draußen. Als sie herauskam, hatte er sich erkundigt: »Sind Sie auf Besuch in Washington?«

»Ja.«

»Darf ich Ihnen das richtige Washington zeigen? Würde Ihnen das gefallen?« Er konnte spüren, daß sie sich zu ihm hingezogen fühlte.

»Ich ... ganz bestimmt ... wenn es Ihnen nicht zuviel Mühe

macht.«

»Für ein so schönes Mädchen wie Sie? Es würde mir überhaupt keine Mühe machen. Treffen wir uns heute abend zum Abendessen.«

Sie lächelte. »Wie aufregend.«

»Das wird es wirklich werden, ich verspreche es Ihnen. Sie dürfen aber niemandem verraten, daß wir uns treffen. Das ist unser Geheimnis.«

»Ich werde es niemandem sagen. Versprochen.«

»Ich habe heute abend im Hotel Monroe Arms eine Sitzung mit der russischen Regierung. Auf höchster Ebene.« Er merkte, wie sie das beeindruckte. »Anschließend können wir in der Imperial Suite miteinander zu Abend essen. Warum kommen Sie nicht um sieben Uhr zu mir?«

Sie hatte ihn nur angeschaut und aufgeregt mit dem Kopf genickt. »In Ordnung.«

Er hatte ihr erklärt, wie sie in die Suite hereinkommen konnte. »Da wird es überhaupt kein Problem geben. Rufen Sie mich einfach an, wenn Sie eingetroffen sind.«

Und das hatte sie dann auch getan.

Anfangs war Chloe Houston zögerlich gewesen. Als Peter sie in die Arme nahm, hatte sie abgewehrt. »Nein . Ich . ich bin noch Jungfrau.«

Das hatte seine Erregung nur noch gesteigert. »Ich möchte nicht, daß du etwas tust, was du nicht selbst tun möchtest«, versicherte er ihr. »Wir werden einfach beisammensitzen und miteinander reden.«

»Sind Sie enttäuscht?«

Er drückte ihre Hand. »Überhaupt nicht, meine Liebe.«

Er nahm ein Fläschchen flüssiges Ecstasy aus der Tasche und schenkte ein wenig in zwei Gläser ein.

»Was ist das?« fragte Chloe.

»Ein Stärkungsmittel. Prost.« Er hob sein Glas, um auf sie anzustoßen, und schaute ihr zu, als sie ihr Glas leerte.

»Schmeckt gut«, sagte Chloe.

Die nächste halbe Stunde hatten sie sich unterhalten; Peter hatte gewartet, bis die Droge zu wirken begann, bevor er sich schließlich dicht neben Chloe setzte und den Arm um sie legte - und diesmal leistete sie keinen Widerstand.

»Zieh dich aus«, sagte er.

»Ja.«

Er sah ihr nach, als sie im Badezimmer verschwand, und begann sich selbst zu entkleiden. Chloe kam einige Minuten später völlig nackt zurück, und der Anblick ihres jungen Körpers hatte ihn erregt. Sie war schön. Chloe glitt neben ihn ins Bett, und sie liebten einander. Sie war unerfahren; und die Tatsache, daß sie noch Jungfrau war, versetzte Peter in genau die besondere Erregung, die er brauchte.

Doch plötzlich hatte Chloe sich im Bett aufgerichtet, weil ihr schwindlig wurde.

»Geht's dir nicht gut, meine Liebe?«

»Es ... geht mir gut. Mir ist nur ein bißchen ...« Sie hielt sich kurz an der Bettkante fest. »Ich bin gleich wieder da.«

Sie stand auf, und vor Peters Augen war sie dann gestolpert, gestürzt und mit dem Kopf gegen die scharfe Ecke des Eisentisches geschlagen.

»Chloe!« Er sprang aus dem Bett und eilte zu ihr.

»Chloe!«

Er konnte ihren Puls nicht spüren. O Gott, dachte er, wie kannst du mir das antun? Es ist nicht meine Schuld. Sie ist hingefallen.

Er blickte sich um. Man darf mich auf keinen Fall mit dieser Suite in Verbindung bringen. Er hatte sich rasch angezogen und im Badezimmer ein Handtuch angefeuchtet, mit dem er dann alle Oberflächen abwischte, die er möglicherweise berührt hatte. Er nahm Chloes Handtasche, ließ seine Blicke noch einmal durch den Raum wandern, um sich zu vergewissern, daß er kein Zeichen seiner Anwesenheit hinterließ, und fuhr mit dem Lift nach unten in die Garage. Als letztes hatte er seine Fingerabdrücke auf den Schaltknöpfen des Lifts beseitigt. Und als Paul Yerby zu einer möglichen Gefahr wurde, hatte Tager seine Beziehungen spielen lassen, um ihn aus dem Weg zu schaffen. Es gab wirklich keinerlei Möglichkeit, Chloes Tod mit Tager in Verbindung zu bringen.

Und dann war der Erpresserbrief eingetroffen. Carl Gorman, der Empfangschef des Hotels, hatte ihn gesehen. Daraufhin hatte Peter Sime losgeschickt, um Gorman zu beseitigen - mit dem Hinweis, das sei zum Schutze des Präsidenten notwendig.

Damit hätten eigentlich alle Probleme gelöst sein müssen.

Doch dann hatte Frank Lonergan angefangen, sich umzuhören und Fragen zu stellen, und es war nötig geworden, auch ihn loszuwerden. Und nun gab es da noch eine neugierige Reporterin, um die er sich kümmern mußte.

Es waren also nur noch zwei Gefahrenquellen übrig: Marianne Gorman und Dana Evans.

Und Sime war bereits unterwegs, um beide umzubringen.

23

Marianne Gorman wiederholte es. »Sie wissen doch . der mit der Augenklappe. Peter Tager.«

Dana war fassungslos. »Sie sind sicher?«

»Also, es ist ziemlich schwierig, einen, der so aussieht, nicht wiederzuerkennen. Finden Sie nicht?«

»Ich muß mal telefonieren.« Dana rannte zum Telefon und wählte die Nummer Matt Bakers. Die Sekretärin war am Apparat.

»Büro von Mr. Baker.«

»Hier Dana. Ich muß mit Matt reden. Es eilt.«

»Nur einen Moment bitte.«

Gleich darauf war Matt Baker in der Leitung. »Dana . ist Ihnen etwas zugestoßen?«

Sie atmete tief durch. »Matt, ich habe gerade herausgefunden, mit wem Chloe Houston zum Zeitpunkt ihres Todes zusammen war.«

»Wir wissen, wer's war. Es war ...«

»Peter Tager.«

»Was?« Es war ein Schrei.

»Ich bin hier bei der Schwester von Carl Gorman, dem ermordeten Empfangschef des Hotels. Carl Gorman hatte Tager dabei beobachtet, als er am Abend von Chloe Houstons Tod vom Lift in der Hotelgarage seine Fingerabdrücke beseitigte. Gorman schickte Tager einen Erpresserbrief; ich glaube, daß Tager ihn daraufhin hat umbringen lassen. Ich habe ein Kamerateam bei mir. Soll ich die Geschichte senden?«

»Fürs erste tun Sie bitte gar nichts!« befahl Matt. »Ich kümmere mich um die Sache. Rufen Sie in zehn Minuten wieder an.«

Er knallte den Hörer auf die Gabel und stürmte zum White

Tower. Leslie war in ihrem Büro.

»Leslie, Sie können es nicht drucken ...«

Sie drehte sich zu ihm herum und zeigte ihm das Layout der Schlagzeile: Haftbefehl gegen Präsident Russell