2.3 Trinkwasserspeicher
2.4 Nahrungsmittelversorgung
2.5 Verkehrswesen
2.6 Wissenschaft, Forschung
2.7 Regierungsstellen
2.8 Wohnbezirke
3. Abschluß
3.1 Analyse der praktizierten Steuerungsmechanismen, Übernahme
3.11 Aufrechterhaltung des Gleichgewichts
3.12 Transposition – Umstellung auf erweiterte Arbeitsebene
3.13 Angleichung an die vorgegebene Ziel Vorstellung
3.2 Analyse der soz. Modalitäten und Werteskalen
3.21 Transformation der Soziostruktur
3.22 Abbau traditioneller Widerstände
3.23 Umschulung – verbindliche politische Leitideen
3.24 Heranziehung einer linientreuen Elite
3.25 Besetzung von Schlüsselstellungen durch Einheimische (siehe 3.24)...
Ihre Aufgabe erschien leicht, wie alles leicht erscheint, wenn es erst einmal objektiviert worden ist.
Die Analyse.
Kommunikationsnetze. Vermaschte Systeme. Rückkopplungsmechanismen. Negativer feed back. einfach zu entschlüsseln
Störgrößen
Regelgrößen
Stellgrößen
Führungsgrößen
Staaten sind adaptive Systeme. Zur Analyse ihres Verhaltens stellt die Regelungstheorie ein Instrumentarium mathematisch-formaler quantitativer Verfahren zur Verfügung, die besonders die Übergangsfunktionen, charakterisiert durch die Beziehungen zwischen der Eingangsgröße und der Ausgangsgröße eines Regelkreisgliedes, im Zeitablauf zu erfassen gestatten. Sind diese Relationen bekannt, so läßt sich das Stabilitätsverhalten eines Systems durch ein System von Differentialgleichungen beschreiben.
Die Unabhängigkeit des Reglers von der Ursache der Störung ermöglicht es in vielen Fällen, mit einem relativ einfachen Regelsystem von geringer Varietät eine große Vielfalt von Störungen zu bewältigen. Diese Tatsache beruht darauf, daß die Ursache-Wirkungsrelationen in einem System oft nicht ein-eindeutig, sondern mehr-eindeutig sind: Eine große Anzahl von Störungen bewirkt vielfach die gleiche Abweichung von einem bestimmten Sollwert. Der Regler, dessen Aufgabe es ist, diese Abweichungen zu kompensieren, erhält nur auf dem Umweg über den Ausgang des Systems Informationen darüber, daß irgendeine Störung eingewirkt hat, die eine Veränderung des Ausganges zur Folge hatte. Seine Varietät braucht daher nicht größer zu sein, als die der Abweichung des Ergebnisses vom Sollwert.
Ein rückkopplungsgesteuerter Regler wirkt darüber hinaus auch Störungen entgegen, deren Ursache unbekannt ist. Dadurch wird es einer Organisation möglich, mit Problemen fertig zu werden, die sie selbst nicht kennt. Aufgrund dieser Eigenschaft können auch äußerst komplexe Systeme durch rückkopplungsgesteuerte Regler beherrscht werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist ein Staat: Ein Staat besteht aus Menschen und Sachmitteln. Er verfolgt sein Ziel in einer Umgebung, deren Veränderungen durch andere Staaten oder sonstige menschliche Aktivitäten weitgehend bestimmt werden. Der Mensch selbst ist ein äußerst komplexes probabilistisches System: Seine Handlungen sind nicht determiniert, seine Motive nicht durchschaubar. Weiterhin verfügen Menschen über unterschiedliche Eigenschaften, die keine einheitliche Beschreibung zulassen. Staat und Mensch funktionieren als gegengekoppelte Systeme. Weder die Transformationen der Umwelt noch die der Staaten selbst sind mit Sicherheit vorauszusehen. Dennoch ist es möglich, eine solche Organisation mit Hilfe eines komplizierten Systems von Rückkopplungskreisen zu kontrollieren.
Kein System entzieht sich der schematisierten Erfassung.
Kein System kann sich der Quantifizierung widersetzen.
Kein System bricht aus dem generellen Schema aus.
Signifikante Fragen zur Intendierung von Lösungen.
Kriterien für die funktionalen Typstrukturen.
Welche kommunikativ gekennzeichneten Gruppierungen sind abhebbar?
Wieviel Freiheit ist an Teilorganisationen delegiert?
Welche relevanten Handlungsalternativen sind eingeräumt?
Welche positiven Anreize für eine Identifizierung der individuellen Ziele mit den Organisationszielen sind vorgesehen?
Wurde eine konfliktfreie Zielhierarchie entwickelt? simple Ja-Nein-Antworten statistische Gewichtungen funktionale Relationen algorithmische Formulierung
Plangleichungen
Flußdiagramme
Vektorfelder
Graphennetze
Motivationsräume stochastische Zuordnung
Reiz-Reaktionsketten
Programme
Was folgt, ist Routine. Jeder an seinem Platz. Anzapfen von Leitungen. Aufbrechen von Codes. Einschaltung. Sukzessive Abwandlung der Signalreihen. Fiktivsituationen. Modulation der Akzente. Transposition der Werteskala – audiovisuelle Information unterbewußte Reize kybernetische Pädagogik ästhetische Programme psychologische Verstärker
Ablenkung auf Sekundärebenen psychogene Unterdrückung
Angebot irrelevanter Freiheitsgrade
Jeder Schritt erfolgt unter Kontrolle. Auswirkungen werden festgestellt, Resultate gehen als Parameter in die folgenden Aktionen ein. Die Redundanz ist hoch. Störungen werden bewältigt. Unsicherheiten ausgeschaltet. Die Strategie ist erprobt. Die Funktion zuverlässig. Die Umschulung bereitet keine Schwierigkeiten, die Umstellung erfolgt freudig, der Eifer zur Beseitigung alter Strukturen ist beträchtlich – das sind die Erfahrungen früherer Aktionen, es kann sein, daß die adaptive Phase da etwas länger, dort etwas kürzer ist, daß Anpassungsschwierigkeiten auftreten, Instabilitäten, unvorhergesehene Varietäten, aber all das beeinflußt den Ablauf der Schritte kaum, beeinträchtigt den Effekt wenig, verhindert nicht, daß die Eingliederung zügig und endgültig vollzogen wird, und somit ist festzustellen, daß die Chancen künftiger Aktionen noch höher liegen als die aller bisherigen. Praktisch liegen sie bei 100 Prozent.
Am nächsten Morgen weckte sie die Alarmsirene.
Als sie aus dem Zelt liefen, standen einige Männer auf der Anhöhe hinter dem Lager und hatten etwas entdeckt.
Sie hatten es als eine Art Schienenstrang betrachtet, was dort in Windungen, Achtern, Oberhangkurven und Todeskehren eine Kalligraphie in den Streifen schrieb. Jetzt schoß etwas diese Bahn entlang, ein rotes lanzettförmiges Fahrzeug, auf vier Rädern, mit einer Art Heckanker ausgerüstet, der an einer Mittelschiene hing. Bei scharfen Kehren ging von dort ein Funkenregen aus. Der Wagen lag schief in der Bahn, schlitterte, nur vom Anker gehalten... fing sich, raste weiter. Die Luft war von einem metallischen Kreischen erfüllt.
Ein zweiter Wagen erschien, giftgrün, pfeilte über die Gerade, warf sich in die Kehre, verlangsamte schlagartig, beschleunigte, verschwand in einem Tunnel, schoß einen Berg hinauf...
»Der Alarm war überflüssig«, sagte Tibor. »Das gilt nicht uns!«
»Scheint so. Die kümmern sich gar nicht um uns. Sieht fast so aus, als stünden wir recht blöde da – wie Zaungäste.«
»Zu wenig Respekt vor uns Eroberern, nicht wahr?«
Es knackte, und die Stimme des Obersten erklang. »L 10/4: Gehen Sie mit Ihren Bemerkungen nicht über die allgemeine Frequenz, wenn Sie sie schon nicht unterdrücken können.«
Fast alle Soldaten hatten sich am Rande der Böschung angesammelt und blickten hinunter. Die Geschütze hatte man herumgeschwenkt und ihre Rohre hinunter auf die Rennstraße gerichtet. Die Automobile hatten sich aus dem Blickfeld entfernt, es war still geworden. Schon sah es aus, als wäre der Spuk beendet, plötzlich heulte es ohrenbetäubend auf, und ein ganzer Pulk von Fahrzeugen warf sich in die Schlängelbahn. Offenbar konnten sie die Fahrbahnen wechseln, denn, wie man sah, ging es zunächst darum, möglichst lang in den Innenkurven zu fahren. Das Feld zog sich allmählich auseinander, nur an der Spitze blieben einige Wagen eng beisammen.
»Was meinen Sie? Ist das wirklich so harmlos, wie es aussieht?« fragte der Oberst.
»Es scheint so. Aber eine sichere Antwort gibt es nicht.«