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Ist das ein eindeutiger Beweis, daß schon zu Zeiten, als erste primitive Zeichnungen in Stein geritzt wurden, mindestens eine Elite unserer frühesten Vorfahren bereits Kenntnis davon hatte, daß wir auf einer Kugel leben? - Die Rückseite (Abb. 5) stellt einen Halbmond und die strahlende Sonne dar. - Über jeden Zweifel erhaben, scheint mir dieses in den Höhlen gefundene Steinamulett ein Beweis dafür zu sein, daß das Tunnelsystem schon in der Mittelsteinzeit (9000-4000 v. d. Z.) vorhanden war.

In eine Steinplatte (Abb. 6), 29 cm hoch, 53 cm breit, ist ein Tier graviert. Ich vermute, daß es die Darstellung eines Dinosauriers ist: diese ausgestorbenen Urtiere bewegten sich an Land mit Hilfe ihrer längeren Hinterbeine wie sie die Gravüre darstellt;

6 Falls der vorzeitliche Steinmetz hier einen Dinosaurier darstellte, wird es ganz verrückt! Diese Tiere lebten vor 235 Millionen Jahren.

selbst der riesige Wuchs - Dinosaurier waren bis zu 20 m lang — ist noch in dem verkürzt dargestellten schweren gedrungenen Körper zu ahnen, und auch die Füße mit drei Zehen bestärken meine Vermutung. Wenn meine Identifizierung dieser Darstellung »stimmt«, dann allerdings wird es sehr sehr unheimlich. Diese ausgestorbenen Kriechtiere gab es im Erdmittelalter während der oberen Kreidezeit, also vor 135 Millionen Jahren, als die heutigen Kontinente begannen, ihre Gestalt anzunehmen.

7 Ein in Stein gemeißeltes Skelett mit exakter Anatomie. Woher hatte der Bildhauer seine Kenntnisse? Röntgenstrahlen gibt es seit 1895! Linke Seite

Ich wage nicht, weiterzuspekulieren. Ich stelle nur noch die Frage in den Raum: welches denkende Wesen hat je einen Saurier gesehen?

Vor uns liegt das aus einem Stein gemeißelte Skelett (Abb. 7) eines Menschen. Ich zähle zehn Rippenpaare, eine präzise Anatomie. Gab es Anatomen, die den Körper für einen Bildhauer sezierten? Wilhelm Conrad röntgen entdeckte »eine neue Art von Strahlen«, die er X-Strahlen nannte, bekanntlich erst im Jahre 1895! In einem Büro, Pardon, einem quadratischen Steinraum, zeigt mir moricz eine Kuppel (Abb. 8). Wie Wächter reihen sich um den Äquator der Kuppel Figuren mit dunklen Gesichtern, auf denen spitze Hüte thronen; in den Händen halten sie speerähnliche Gegenstände, abwehrbereit. Über die Kuppeldecke schweben, fliegen Gestalten. Mit der Taschenlampe erkenne ich hinter dem »romanischen« Kuppeleingang ein kauerndes Skelett. Das schockiert mich nicht. Mich schockiert dieses Modell eines Kuppelbaus! Einen Kuppelbau entdeckte erstmals Heinrich schliemann, als er von 1874-1876 mykene, Burg und Stadt im nordöstlichen peloponnes, freilegte, und dieser Kuppelbau soll Ende des 14. Jahrhunderts v. d. Z. von achäern erbaut worden sein. In der Schule lernte ich gar, das Pantheon in Rom, zwischen 120 und 125 n. d. Z. unter hadrian erbaut, wäre der erste Kuppelbau. Ich halte nunmehr diese Steinarbeit für das älteste Modell eines Kuppelbaus...

Auf einem Steinsockel hockt ein Clown mit Knollennase (Abb. 9). Stolz trägt der kleine Kerl seinen Helm, der die Ohren bedeckt. An den Ohrläppchen sind Hörmuscheln wie bei unseren Telefonen angebracht. Auf die Stirnfront des Helms wurde eine Kapsel von 5 cm Durchmesser und 1 cm Dicke gepappt, mit 15 Löchern versehen, die glänzend für Steckkontakte geeignet scheinen. Um den Hals baumelt eine Gliederkette, an der wieder so eine Kapsel hängt mit einer Zahl von Durchgreiflöchern wie sie Wählscheiben unserer Telefone haben. Gleich bemerkenswert ist der Anzug, in dem der Gnom steckt - sind die Andeutungen von Aggregaten der Raumfahreranzüge und die Handschuhe, in denen die Finger vor gefahrvollen Kontakten bestens geschützt sind.

8 Vermutlich das Modell des frühesten Kuppelbaus aller Zeiten. Was in den Büchern steht, was uns die Schule lehrte, stimmt nicht mehr.

9 Clown, Gottheit oder Raumfahrer? Die Figur hat so deutliche technische Accessoirs, daß es zu einer kosmonautischen Crew gehört haben könnte. Sprechmuscheln, Steckkontakte am Helm — was soll das? Rechte Seite

Einem gefügelten Mutterwesen, zwischen dessen Armen ein schlitzäugiges Kind mit einem Vespa-Fahrerhelm kniet, hätte ich keine Beachtung geschenkt, wenn ich nicht bei einem Besuch im amerikanischen museum, Madrid, die gleiche Figur (Abb. 10), allerdings in Ton, gesehen hätte.

Über diese Höhlen und ihre Schätze lassen sich Bücher schreiben, und sie werden geschrieben werden! Darin wird dann unter vielem anderem auch die Rede sein von den zwei Meter hohen Steinmetzarbeiten, die Wesen mit drei und sieben Köpfen zeigen -von den dreieckigen Platten, die Schriftzeichen tragen, als hätten Schüler ihre ersten Schreibversuche gemacht -, von quadratischen Würfeln, die auf ihren sechs Flächen geometrische Darstellungen zeigen - von dem 114 cm langen, 24 cm breiten flachen Speckstein, der wie ein Bumerang gebogen ist und auf dem es von Sternen wimmelt. . . Niemand weiß, wer die Tunnel gebaut hat, niemand kennt die Bildhauer, die so seltsam vieldeutige Werke deponierten. Nur dies scheint mir klar zu sein: Die Höhlenkonstrukteure waren nicht zugleich die Steinmetzen, die zweckmäßig kargen Gänge »sprechen« gegen dekorative Beigaben. Möglich, daß sie die unterirdischen Gewölbe Bevorzugten zeigten, möglich, daß diese Gesehenes und Gehörtes in Stein gestaltet haben und in der Tiefe lagerten . ..

Noch ist der Eingang zum unterirdischen Tresor der Menschheitsgeschichte nur wenigen vertrauenswürdigen Personen bekannt und von einem wilden Indiostamm bewacht. Ungesehen lauern Indios im Dickicht und blasen durch Rohre, aus denen giftige Pfeile flitzen, Fremden wortwörtlich das Lebenslicht aus. moricz ist vom Häuptling der Höhlenbewacher und drei Stammesangehörigen, die gelegentlich Kontakt mit der Zivilisation haben, als Freund angenommen worden, also Freund des ganzen Stammes.

10 Das gleiche geflügelte Mutterwesen wie in Ecuadors Höhlen gibt es - in Ton - im Amerikanischen Museum in Madrid zum Betrachten! Unten

Einmal im Jahr, am 21. März zum Frühlingsbeginn, steigt der Häuptling allein bis zur ersten Plattform in den Orkus, um rituelle Gebete zu verrichten. Auf beiden Wangen trägt der Häuptling die gleichen Zeichen, wie sie auf Felsen am Tunneleingang markiert sind (Abb. 11). Der Stamm der Höhlenbewacher stellt heute noch Masken und Schnitzereien her »von Menschen mit den langen Nasen« (Gasmasken?), und man erzählt sich dort, wie moricz weiß, Heldentaten von den »fliegenden Wesen«, die einst vom Himmel kamen. Aber weder mit Reden noch Geschenken sind diese Indios bereit, mit in die Höhlen zu gehen.

11 Dieselben Markierungen wie sie in den Felsen am Eingang zum Tunnel gemeißelt sind, trägt der Häuptling des Indiostammes, der die Höhle bewacht, auf beiden Wangen, zeitlose Symbole der Indios.

»Nein«, sagten sie moricz, »dort unten leben Geister!« Merkwürdig, höchst merkwürdig ist, daß Indio-Häuptlinge von Zeit zu Zeit Schulden, die sie bei der zivilisierten Welt haben, mit Gold begleichen oder Freunden, die ihrem Stamm einen Dienst erwiesen, kostbare Goldarbeiten aus ihrer 500jährigen Vergangenheit schenken.

Mehrfach hatte mich moricz während unseres Marsches daran gehindert, zu fotografieren. Er hatte immer wieder andere Vorwände. Mal waren es die Strahlungen, die ohnehin die Negative unbrauchbar machen würden, mal war es das Blitzlicht, das mit seinem grellen Licht die Metallbibliothek beschädigen könnte. Ich konnte zuerst die Gründe nicht einsehen. Nach einigen Stunden in der Unterwelt bekam ich Sinn für das eigenartige Verhalten von moricz. Man wird das Gefühl nicht los, dauernd beobachtet zu werden, einen Zauber zu zerstören, ein Debakel auszulösen. Werden sich die Ausgänge schließen? Wird das Blitzlicht einen synchronisierten Laserstrahl zünden? Werden wir nie wieder das Tageslicht sehen? Läppische Überlegungen von Männern, die den Dingen auf den Grund kommen wollen? Möglich. Wer das dort unten erlebt hat, wird Verständnis für solche absurden Gedanken haben. Erst mit dem Rüstzeug moderner technischer Hilfsmittel wird zu prüfen sein, ob es hier Gefahren gibt, die umgangen oder überwunden sein wollen.