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Deutscher Buchpreis: Drei Österreicher auf der Longlist

Der Deutsche Buchpreis wird in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. Heute gab die Jury ihre Auswahl für die Longlist bekannt. Die zwanzig Titel umfassende Liste wird am 12. September auf sechs reduziert, aus diesen sechs wird im Rahmen der Frankfurter Buchmesse im Oktober der Gewinner gewählt. Die Jury hat sich auch für drei Titel österreichischer Autoren entschieden: Daniel Glattauers» Gut gegen Nordwind«, Wolf Haas’»Das Wetter vor 15 Jahren «und Paulus Hochgatterers» Die Süße des Lebens«.

Link zur vollständigen Liste

Ludwig Fels: Reise zum Mittelpunkt des Herzens

Daniel Glattauer: Gut gegen Nordwind

Wolf Haas: Das Wetter vor 15 Jahren

Katharina Hacker: Die Habenichtse

Thomas Hettche: Woraus wir gemacht sind

Paulus Hochgatterer: Die Süße des Lebens

Felicitas Hoppe: Johanna

Thomas Hürlimann: Vierzig Rosen

Martin Kluger: Die Gehilfin

Judith Kuckart: Kaiserstraße

Sibylle Lewitscharoff: Consummatus

Steffen Popp: Ohrenberg oder der Weg dorthin

Bernd Schroeder: Hau

Ingo Schulze: Neue Leben

Peter Stamm: An einem Tag wie diesem

Sasa Stanisic: Wie der Soldat das Grammofon repariert

Heinrich Steinfest: Ein dickes Fell

Ilija Trojanow: Der Weltensammler

Martin Walser: Angstblüte

Feridun Zaimoglu: Leyla

Matthias Zschokke: Maurice mit Huhn

Vierundzwanzig

«Herr Glawischnig, guten Tag, Hirschmugl mein Name, von der Steirischen Landesregierung, ich habe hier Ihr Förderungsansuchen vor mir liegen!«

«Förderansuchen, was für ein Förderansuchen?«

«Sie haben uns einen Antrag auf Förderung geschickt.«

«Ach! Stimmt ja! Aber das ist doch… das ist schon ziemlich lang her.«

«Wir könnten die Druckkosten übernehmen.«

«Wie bitte?«

«Als Unterstützung.«

«Was?«

«Als Unterstützung für Ihre Arbeit! Könnten wir die Druckkosten Ihres Buches übernehmen. Na ja, einen Teil zumindest.«

«Frau Hirschmugl, wer sind Sie?«

«Die Abteilungsleiterin Kultur!«

«Sie sind die höchste… ich meine…«

«Ja, das bin ich.«

«Frau Hirschmugl, ich muß die Druckkosten meiner Bücher nicht selbst zahlen. Ich brauche… wie soll ich es ausdrücken… mir sollen Sie Geld geben, nicht…«

«Eben. Und deshalb tragen wir einen Teil der Druckkosten Ihres Buches… ein Roman, nicht?«

«Aber das zahlt doch der Verlag!«

«Sie müssen sich ja beteiligen. Das würden wir übernehmen. Voraussetzung ist allerdings, daß es eine steirische Druckerei ist.«

«Daniel?«

«Wie?«

«Hören Sie, ich zahle keine Druckkosten! Ich werde von meinem Verlag bezahlt dafür, daß er meine Bücher drucken darf!«

«Also… so etwas haben wir… das kennen wir nicht. Dann kann ich Ihnen wohl nicht weiterhelfen, tut mir leid. Aber wenn der Verlag auf Sie zukommt wegen der Druckkosten, melden Sie sich vielleicht noch einmal bei uns, Herr Glawischnig?«

«Das mache ich ganz bestimmt. Danke. Vielen Dank.«

Anmerkungen

1 Ultraschallstab.

2 Star Trek DS9 5.03

Über den Autor

Thomas Glavinic wurde 1972 in Graz geboren. 1998 erschien sein Debüt Carl Haffners Liebe zum Unentschieden. Es folgten u. a. Die Arbeit der Nacht (2006), Das bin doch ich (2007) und Das Leben der Wünsche (2009). Seine Romane Der Kameramörder (2001) und Wie man leben soll (2004) wurden fürs Kino verfilmt. Thomas Glavinic erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, zuletzt den Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft. Seine Romane sind in 18 Sprachen übersetzt. Er lebt in Wien.