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Lucius Apuleius

Der Goldene Esel

Ankündigung des Übersetzers

Der Goldene Esel des Apuleius, dieser wenigstens dem Namen nach allgemein bekannte satirisch-mystische Roman, ist mit so viel Menschenkenntnis, Witz, Munterkeit und Laune geschrieben, mit so angenehmen, wohlerfundenen, komischen, tragischen und poetischen Episoden durchwebt, daß nicht allein Boccaz und Raphael, Lafontaine und Lesage denselben stückweise, jeder in seinem Fache, benutzt, sondern daß auch alle um uns liegenden kultivierten Nationen sich denselben durch wiederholte Übersetzungen völlig eigen zu machen gesucht haben.

Ich habe mich seit einigen Jahren beschäftigt, ihn ins Deutsche zu übertragen. War es Mangel an Geschmack seines Zeitalters, war es zu weite Entfernung von der Hauptstadt, oder war es afrikanisches Genie oder alles dreies zusammengenommen: genug, des Apuleius Schreibart ist bei weitem nicht die beste. Er kettet ewig lange Perioden zusammen, ist sehr kostbar und schwülstig in seinem Ausdrucke, gebraucht unerhörte Wortfügungen und veraltete, ja wohl gar selbsterfundene Wörter und Redensarten. Ich habe mich dagegen bemüht, ihn im Deutschen sich so ausdrücken zu lassen, wie ein so feiner Mann, ein Mann von so lebhaftem bebauetem Geiste als er war – sich heutzutage in unserer Sprache über dieselben Gedanken und Gegenstände ausrücken würde. Übrigens bin ich meinem Originale ganz treu geblieben, auch selbst in den üppigen Szenen, denn ich habe nicht geglaubt, in unsern Tagen verschämter tun zu dürfen als ein vornehmer Priester und platonischer Philosoph zu den Zeiten des frommen Antonius.

Erster Teil

Prolog

Liebe Leser!

Ich, Lucius Apuleius, grüße Euch.

Baß erstaunt fragtet Ihr: Warum stiegst Du aus dem Schattenreich zu uns auf? Just das will ich Euch erzählen!

Ihr kennet die Märchen aus Tausendundeine Nacht, verstohlen leset Ihr auch Boccaccio, Balzac, Flaubert. Und reiset Ihr nach Italien und Rom, so stehet Ihr staunend in der Villa Farnese vor des großen Meisters Raffael »Amor und Psyche«. Und viele Künstler haben dieses mein berühmtes Liebespaar gar herrlich in Marmor gemeißelt.

Mich aber kennet Ihr nicht. Und das stimmt mich traurig. Voller Mitleiden gab daher des Schattenreiches Herrscherin Proserpina Urlaub, auf daß ich mich mit meinem Werk bei Euch in Erinnerung bringe.

Mäuschenstill schlich ich mich am schlafenden Zerberus vorbei. Der sonst so düstere Fährmann Charon setzte mich willig über den Styx – und schon bin ich bei Euch in der blendend strahlenden Sonne.

Und ich kündige Euch an: Mit Genuß werdet Ihr meine goldenen Eseleien lesen! Beim Hercules! Es wird viel zu lachen geben!

Saubere Früchtchen, alte Runkunkel, böse Molche treiben ihren schlimmen Schabernack. Über ihre Possen werdet Ihr Euch scheckig lachen! Aber auch ehrsamen Bürgern, Mönchen, Priestern werdet Ihr begegnen. Ich führe Euch mitten hinein ins bunte Leben, in Stadt und Dorf, auf Straßen und Märkte.

Bisweilen geht es schon derb und urwüchsig zu! Und Meister Langohr mit dem langen Zagel, der lederne Klopphengst, treibet es oft gar arg. Verzeihet ihm! Er ist ein unvernünftiges Geschöpf. Und wie oft hagelte ein Prügelhagel über den Armen, daß er hub-, bug- und blattlahm ward! Habt nur Mitleid mit ihm! Schreiet nicht gleich Zeter und Mordio! Er war halt – ein Esel! Auf die gleisnerischen Sitten- und Splitterrichter unter Euch hab’ ich einen Pik! Sie sollten nicht vergessen, daß wir damals noch arge Heiden waren.

Jetzt liest der Esel uns gar noch Moral! schimpfet Ihr. Nein – das will ich nicht. Ein Mucker bin ich nicht.

Leset also mit Vergnügen die seltsamen Erlebnisse meines eselhaften Taugenichts, und lachet nach Herzenslust und vergesset nicht

Euren Lucius Apuleius

»Laßt Euch desungeachtet die Mühe nicht verdrießen, weiter fortzuerzählen«, redete ich nochmals und schon mit mehr Zuversicht den andern an. »Sowenig es auch Euch da«, wandte ich mich an diesen, »zu Kopfe will, so kann es, beim Hercules! darum doch alles sehr wahr sein. Ach, guter Freund, nur allzuoft verwirft unser verkehrter Sinn dasjenige als eine Lüge, was ihm doch nur unerhört, unersehen ist oder was über das Ziel seiner Gedanken hinausreicht und er nicht fassen kann! Prüfte er es nur genauer, wie manchmal würde er nicht finden, daß es nicht allein ganz begreiflich, sondern auch gar wohl tunlich ist! Ich wäre zum Beispiel noch gestern abend schier an einem Stück Käsekuchen erstickt, weil ich zu gierig aß und zu große Bissen davon nahm; da mir denn die klebrige Masse dergestalt die Kehle verstopfte, daß ich genug zu würgen hatte, ehe ich wieder Luft bekommen konnte. Und gleichwohl habe ich neulich in Athen vorm Pökile[5] mit diesen meinen leiblichen Augen einen herumziehenden Marktschreier einen scharfen Degen, die Spitze zuerst, hinunterschlucken sehen! Ja, kurz darauf nahm er sogar einen langen Jagdspieß, stach sich damit für ein Spottgeld, das man ihm gab, tief in den Leib hinein, und das Eisen, das er hier in den Unterleib stieß, kam samt dem Schafte aus dem Genicke hinten hoch empor, und oben auf der Spitze ließ sich ein bildschöner Junge sehen, der da mit solch einem Anstande, mit solch einer Gelenkigkeit tanzte und gaukelte, daß wir Zuschauer vor Verwunderung alle Maul und Nase aufsperrten. Wahrhaftig, geschickter hätte sich nicht der edle Drache des Gottes der Ärzte um den knotigen Stock desselben herumschlingen können! Wohlan also, Landsmann«, sprach ich zu jenem wieder, »laß mich nicht vergebens bitten! Will Euch Euer Kamerad nicht glauben, so tue ich’s für ihn mit, und in dem ersten Wirtshause, worin wir einkehren, bezahle ich aus Erkenntlichkeit Eure Zeche.« – »Nicht doch, lieber Herr«, versetzte er, »das verlange ich nicht! Ich kann Ihm ja wohl ohnedies mein Histörchen erzählen: Ich will’s ihm ganz von vorne wieder anfangen, weil er’s gerne hören mag. Zuvörderst kann ich’s ihm aber bei der Sonne, die uns bescheint, bei diesem allschauenden Gott zuschwören, da alles, was ich ihm da erzählen werde, die helle, klare Wahrheit und mir selbst begegnet ist! Er wird auch selber nicht daran zweifeln, wenn er erst in die nächste thessalische Stadt hier kommt, wo es sich öffentlich zugetragen hat und noch in aller Leute Mäuler ist. Laß er sich auch vorhero noch sagen, wer und woher ich bin und was mein Gewerbe ist: Ich heiße Aristomenes, bin aus Ägina und treibe in Thessalien, Ätolien, Böotien Handel mit Honig vom Berge Ätna, mit Käse und so dergleichen Waren mehr, die in den Gasthäusern gebraucht werden.

Einstmals nun zieh’ ich Kundschaft ein, daß zu Hypata, der angesehensten Stadt in ganz Thessalien, frischer, wohlschmeckender Käse um sehr billigen Preis zu haben sei. Ich mache mich eiligst dahin auf, gleich den ganzen Vorrat wegzuschnappen. Allein ich armer Schelm mußte zur bösen Stunde ausgegangen sein, meine Hoffnung, einen trefflichen Schnitt zu machen, schlug mir fehl; wie ich hinkam, hatte schon tags zuvor Kaufmann Wolf allen Käse weggekauft. Von der unnützen Eile ermüdet, begebe ich mich gegen Abend ins Bad: Siehe! da werde ich unterwegs meines alten Kameraden Sokrates ansichtig. Er saß auf der Erde, mit einem groben, lumpigen Mantel halb behangen, sich selbst fast nicht mehr ähnlich, totenblaß und ganz entstellt vor Magerkeit: kurz, vollkommen so wie die Stiefkinder des Glücks an den Ecken um Almosen zu bitten pflegen. In diesem erbärmlichen Zustande schämte ich mich meines Freundes und hätte fast getan, als kennte ich ihn nicht; doch ging ich endlich zu ihm hin: ›Um’s Himmels willen, lieber Sokrates, was ist das?‹ rief ich, ›wie siehst du aus? Sag mir, was hast du angefangen? Du bist zu Hause als tot ausgeschrien, beweint; die Gerichte haben deinen Kindern Vormünder bestellt, deine Frau hat die Trauer um dich schon wieder abgelegt und um deinetwillen sich so abgehärmt und abgeweint, daß sie beinahe unkennbar und blind geworden ist; eben dringen alle Verwandte in sie, ihren betrübten Witwenstand lieber gegen die Freuden einer zweiten Ehe zu vertauschen – und mittlerweile seh’ ich dich hier, zu unser aller größter Schande, wie ein leibhaftiges Gespenst einherziehen?‹ – ›Ach, Aristomenes‹, seufzte er, ›wie wenig mußt du noch des Glückes Launen, Unbestand und Wechsel kennen!‹ – Und mit den Worten verbarg er sein Gesicht, das blutrot vor Scham geworden war, dergestalt in seine Lumpen, daß kaum noch seine Blöße bedeckt war. Ich konnte den jämmerlichen Anblick nicht ertragen. Ich packte ihn an und will ihn aufrichten; aber mit verhülltem Kopfe, wie er war, rief er: ›O laß mich; laß das Glück noch länger des Siegeszeichens genießen, das es sich selber aufgestellt hat!‹ – Ich bringe ihn ungeachtet noch dahin, daß er mir nachgibt, ziehe auch meinen Oberrock ab und bekleide – oder, um recht zu sprechen, bedecke – ihn geschwind damit und eile mit ihm ins Bad. Da stecke ich ihn in die Wanne und wässere ihn erst, schaffe indes Salbe und Reibtücher herbei und scheure ihm dann den alten Schmutz tapfer ab, und nachdem ich seiner also auf das beste gepflegt, geleite ich ihn, da er ganz entkräftet, so müde ich auch selbst war und so sauer mir’s auch ward, nach einer Herberge, lege ihn zu Bette und gebe ihm zu essen und zu trinken und suche ihn durch allerhand Gespräche aufzumuntern. Schon waren wir auch wirklich guter Dinge, lachten, scherzten, stachen einander an, waren laut, als auf einmal mein Gast schmerzlich aus innigster Brust heraufseufzt, sich mit geballter Faust vor die Stirn schlägt und also anhebt: ›Ich Unglücklicher bin bloß durch die vermaledeite Lust, ein Fechterspiel zu sehen, wovon sehr viel Geredens gemacht wurde, in dies schmähliche Elend geraten! Denn, wie du weißt, reist’ ich, um mir ein bißchen Geld zu machen, nach Mazedonien. Kaum habe ich allda zehn Monate mein Wesen getrieben, so ist mein Beutel auch schon so wohl gespickt, daß ich mich wieder auf den Heimweg begebe. Allein wie ich dicht vor Larissa komme, wo ich durchwollte, um dort eben die verwünschten Fechterkämpfe mit anzusehen, fällt mich eine Straßenräuberbande in einem abgelegenen, winkligen Tale an, und ich muß alles, bis aufs Leben, im Stiche lassen. In dieser Not gelange ich zu einer braven Gastwirtin mit Namen Meroe. Ich erzähle ihr die Ursachen meiner Wanderschaft, und wie ich nun beim Nachhausegehen alles meines sauer erworbenen Gutes beraubt worden. Sie hört meine ganze Geschichte voller Mitleiden an und nimmt mich höchst liebreich bei sich auf, setzt mir auch, und zwar unentgeltlich, eine wohlzugerichtete Mahlzeit vor; am Ende aber, von Brunst hingerissen, nimmt sie mich mit sich zu Bette, und damit war mein Unglück fertig! Denn in der einen Nacht hat mir’s das Weib so angetan, daß ich ihr Saft und Kraft verschwendete, ihr auch selbst die Kleider, die mir die Räuber aus Erbarmen noch gelassen hatten, nebst allem dem hingab, was ich, da ich noch fortkonnte, durch Trödeln gewann; bis ich mich zuletzt – Dank sei meinem bösen Geschick und diesem gutherzigen Weibe! – in dem Zustande befand, worin du mich jetzt antriffst.‹ – ›Beim Pollux!‹ sprach ich. ›Du verdientest, daß es dir noch schlimmer erginge, womöglich, als es bereits dir geht, da du so um schnöde Lust und um einer verhurten Vettel willen Weib und Kind vergessen hast!‹ – Ganz verdutzt fuhr er darüber voll Schreckens mit dem Zeigefinger sich hastig auf den Mund. ›St! st!‹ rief er mir zu, sah sich höchst schüchtern überall um und sprach endlich: ›O Bruder, ich bitte dich, nimm dich in acht, daß du dir an dem Weibe die Zunge nicht verbrennst!‹ – ›So?‹ antwortete ich spöttisch. ›Was ist denn mehr mit deiner Frau Wirtin? Ist sie so mächtig? Sie ist doch wohl nicht etwa eine Königin?‹ – ›Eine Zauberin‹, versetzte er, ›ist sie, eine Fee! Sie kann dir den Himmel herniederlassen, die Erde emporhangen, die Quellen versteinern, die Felsen zerflößen, die Manen[6] hinauf-, die Götter hinabbannen, die Gestirne verdunkeln, den Tartarus selbst erleuchten ...‹ – ›Halt, halt!‹ unterbrach ich ihn. ›Daß du nicht noch fällst über die tragischen Stelzen! Packe lieber den theatralischen Plunder ein und sprich mit mir wie andere Leute.‹ – ›Nu, nu‹, sprach er, ›soll ich dir eins und das andere von ihren Sächelchen erzählen? Daß sie die Einheimischen nicht allein, sondern die Indier auch, ja die beiden Äthiopier[7] und selbst die Gegenfüßler[8] sterblich in sich verliebt macht, das ist nur erst Kleinigkeit, lauter Spaß! Aber höre nur an, was sie alles vor vieler Leute Augen getan hat. Einer ihrer Buhlen hatte einmal ein Mädchen genotzüchtigt. Mit einem Wort hat sie ihn da in einen wilden Biber verwandelt, um ihn an dem zu strafen, womit er gesündigt; denn dies Tier entmannt sich, um sich nicht fangen zu lassen. Danach tat ihr wieder ein benachbarter Gastwirt zuviel Abbruch in der Nahrung; den hat sie zu einem Frosch gemacht, der bis jetzt noch immer in seinem Weinfasse herumschwimmt und daraus mit heiserer Kehle die alten Kunden zu sich einladet. Ein andermal hat sie einen Advokaten, der einen Prozeß gegen sie geführt hatte, zu einem Schöps umgestaltet. Du kannst den Schöps noch heutigen Tages vor Gericht advozieren sehen. Endlich hatte einmal das Weib ihres Liebhabers ihrer gar zu bitter gespottet. Was hat sie zu tun? Sie verschließt demselben in dem Augenblick, als es entbunden werden sollte, den Leib, treibt ihr die Geburt zurück und verdammt die arme Unglückliche zu einer ewigen Schwangerschaft. Es sind nun schon, wie ihr jeder nachrechnen kann, über acht Jahre, daß sie sich so mit dickem Bauche herumschleppt, gleichsam als sollte sie einen Elefanten zur Welt bringen. Kurz, durch diese und andere dergleichen Streiche kamen gar sehr viele Leute zu Schaden, und der Unwille der ganzen Stadt ward zuletzt darüber rege und nahm so überhand, daß man beschloß, die Unholde anderntags zu Tode zu steinigen. Allein es hat sich wohl, daß die es hätte dazu kommen lassen! Gleichwie Medea in einer vom Kreon[9] ihr zugestandenen Tagesfrist Palast samt Tochter und Vater vermittels eines Kranzes zu Asche verbrannte, ebenso hat auch diese in einer einzigen Nacht (wie sie in einem Rausche es mir neulich selbst erzählt) vermittels fürchterlicher, in Gräbern angestellter Beschwörungen, alle Einwohner der Stadt, samt und sonders so fest in ihre Häuser hineingebannt, daß sie ganze zwei Tage weder Schlösser erbrechen noch Tür und Fenster ausheben, noch auch durch Mauern und Wände sich Öffnungen machen konnten; bis sie sich endlich insgesamt bequemten und einhellig schrieben und auf das heiligste sich vermaßen, nicht allein selbst nicht Hand an sie zu legen, sondern sie auch gegen jedermann, der etwas wider sie unternehmen würde, zu verteidigen und zu schützen. Damit zufrieden, hat sie stracks die ganze Stadt wieder entzaubert. Allein den Urheber des wider sie gefaßten Anschlags hat sie bei stockfinsterer Nacht samt dem ganzen Hause (das heißt Gemäuer, Grund und Boden), so verschlossen wie es war, hundert Meilen weit weg in eine Stadt hingetragen, die auf der Spitze eines so hohen Berges gelegen, daß beinahe gar kein Wasser da ist. Weil aber da die Gebäude der Einwohner so dicht aneinander standen, daß für den neuen Ankömmling kein Platz mehr übrig war, so hat sie das Haus nur vor das Stadttor hingeworfen und dann sich wieder heimbegeben.‹

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5

Eine mit Gemälden geschmückte Halle in Athen.

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6

Götter der Unterwelt

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7

Äthiopier und Indier waren ehedem gleichbedeutende Namen, welche beide die am weitesten gegen Mittag gelegenen Völker anzeigten. Daher reden die Alten auch von zwei Arten von Äthiopiern, von denen, die das sind, wo die Sonne sich versteckt (d. i. den Äthiopiern in Afrika), und von denen, die das sind, wo die Sonne herkommt (d. i. den Indiern in Asien).

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8

Gegenfüßler oder Antipoden nennt man die jeweils auf der entgegengesetzten Seite der Erdkugel lebenden Menschen.

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9

Um des Kreons, Königs von Korinth, Tochter Kreusa zu heiraten, verstieß Jason die Medea. Diese bat sich eine Tagesfrist aus, sich zur Abreise zuzurüsten. Sie ward ihr zugestanden. In der Zeit verfertigte sie einen Kranz, welchen sie der Kreusa zum Hochzeitsgeschenk verehrte. Dieser Kranz war mit einer Masse bestrichen, die Feuer fing, sobald sich Kreusa dem Altar näherte. Alles geriet dadurch in Flammen, und Kreusa und ihr Vater verbrannten samt dem Palaste.