Выбрать главу

Der Hinterhalt in dem Dorf Li Parenti, in den französische Soldaten gelockt wurden, bevor man sie massakrierte, gehört zu den Anekdoten über Francatrippa, die Manhès in seinen Erinnerungen berichtet.

Der Dreikampf der Drillingspaare der Horatier und Curiatier ist in Kapitel 102 erwähnt.

Parafante wurde nach seinem Tod (1811) gevierteilt, seine Körperteile wurden in eisernen Käfigen zur Erbauung des Publikums zur Schau gestellt, und seinen Kopf brachte Manhès nach Cosenza, um ihn dort auszustellen.   

Kapitel 118: Die Jagd auf die Banditen  

Das Kapitel und der Romanabdruck im Moniteur enden abrupt mitten in Renés Vorbereitungen zur Verfolgung des Bizzarro; Claude Schopp hat die Verfolgungsjagd fortgesetzt und mit dem historisch verbürgten Ende des Bizzarro durch die Hand einer von ihm entführten Frau beendet sowie ein weiteres Kapitel angefügt, in dem René nach vollbrachter Mission in Kalabrien und Lukanien nach Neapel zurückkehrt; diese Zusätze aus der Feder des Herausgebers sind kursiv gedruckt.

Das Kapitol als Stätte des wichtigsten römischen Heiligtums und der tarpejische Felsen (der Abhang am Rand des Kapitols, von dem gestürzt wurde, wer sich falschen Zeugnisses, Verrats, Blutschande, Verrats am Volk oder Hochverrats schuldig gemacht hatte) gehören zum festen Bestand der französischen Revolutionsrhetorik, die in napoleonischer Zeit weiterhin verwendet wurde.   

Kapitel 119: Die Hand der Herzogin  

Nach einer erfolgreich geschlagenen Schlacht soll Heinrich IV. zu Louis de Balbe de Bertonde Crillon, der zu spät kam, gesagt haben: »Häng dich auf, mein wackerer Crillon, wir schlugen uns bei Argues, und du warst nicht dabei!« Crillon hatte den Beinamen »Mann ohne Furcht«, und Heinrich nannte ihn den Tapfersten der Tapferen.     

PRAGER MANUSKRIPT   

Erstes Kapiteclass="underline" Seine Kaiserliche Hoheit Vizekönig Eugène-Napoléon  

Die folgenden drei Kapitel wurden von Claude Schopp als späterer Teil des vorliegenden Romans identifiziert und als Prager Manuskript bezeichnet (das Manuskript in Dumas’ Handschrift befindet sich im Fonds Metternich in Prag).

In Kapitel 118 erlebten die Protagonisten im Jahr 1807 Ereignisse aus der ersten Hälfte des Jahres 1806; dieses neue Kapitel beginnt am 8. April 1809; man darf annehmen, dass eine zwischen diesen Zeitangaben situierte Handlung, deren Manuskript Claude Schopp für verschollen hält, Renés Reisegefährten Manhès ins Spiel gebracht hätte, der zwischen 1807 und 1811 die Briganten und ihre Helfershelfer in Süditalien das Fürchten lehrte und den Dumas sicherlich nicht in die Handlung eingeführt hatte, um ihn nach ein paar Stadtrundfahrten auf Nimmerwiedersehen aus dem Roman verschwinden zu lassen.

Die Cisalpinische Republik mit der Hauptstadt Mailand hatte Napoleon Ende 1796 ins Leben gerufen; 1799 wurde sie nach den Siegen der Russen und Österreicher in Oberitalien aufgelöst, 1800 wurde sie wiederhergestellt, kurz darauf in die Republik Italien umgewandelt (unter Präsident Bonaparte), die 1805 zum Königreich Italien wurde, mit dem es zehn Jahre später vorbei war.

Seinen Stiefsohn Eugène de Beauharnais hatte Napoleon 1805 zum Prinzen von Frankreich und zum Vizekönig von Italien (weitgehend ohne Befugnisse) ernannt; im Januar 1806 hatte er ihn mit Prinzessin Auguste Amalie von Bayern verheiratet, und 1807 ernannte er ihn zum Fürsten von Venedig.

Die Fechtstunden des halbwüchsigen Eugène de Beauharnais in Straßburg sind nur demjenigen vertraut, der Les Blancs et les Bleus gelesen hat, in dem sie vorkommen.   

Zweites Kapiteclass="underline" Das Mittagessen  

General Jean-Maximilien Lamarque eroberte 1808 die von den Engländern unter General Hudson Lowe besetzt gehaltene Insel Capri nach dreizehntägiger Belagerung zurück.   

Drittes Kapiteclass="underline" Vorbereitungen  

Renaud de Montauban ist Hauptfigur eines mittelalterlichen Heldenlieds aus dem 12. Jahrhundert und einer der Protagonisten in Ariosts Rasendem Roland; seine sprichwörtliche Eleganz findet sich auf Bildteppichen und Miniaturen verewigt.

René hat offenbar Goethe gelesen, wie man seiner Dichtung entnehmen kann; zeitlich wäre es durchaus möglich, dass er beispielsweise »Wandrers Nachtlied« in der Februarausgabe von 1801 der Londoner Zeitschrift The mouthly magazine gelesen hätte.

Biographische Notiz

Alexandre Dumas wurde am 24. Juli 1802 in Villers-Cotterêts in der Nähe von Paris geboren und starb am 5. Dezember 1870 in Puys bei Dieppe in der Normandie. Seine Eltern waren der Revolutionsgeneral Thomas Alexandre Davy-Dumas de La Pailleterie aus Haiti, unehelicher Sohn eines französischen Adeligen und dessen schwarzer Sklavin, und Marie-LouiseÉlisabeth Labouret, Tochter des ehemaligen Hoteliers Claude Labouret in Villers-Cotterêts. Der frühe Tod des in Ungnade geratenen und deshalb vorzeitig in den Ruhestand versetzten Vaters im Jahr 1806 hinterließ die Witwe mit ihrer dreizehnjährigen Tochter und dem kleinen Sohn so gut wie mittellos. Die Tochter Marie-Alexandre-Aimée mußte aus dem Mädchenpensionat nach Hause zurückkehren, und an eine gründliche Schulbildung für den Sohn war nicht mehr zu denken; statt dessen wurde Alexandre Dumas mit vierzehn Jahren in die Kanzlei eines Notars gegeben, wo er als Schreiber arbeitete. In seiner freien Zeit vergnügte der phantasiebegabte Knabe sich mit dem Verfassen und Aufführen von Theaterstücken.

Durch die Vermittlung eines Freundes seines Vaters erhielt Dumas 1822 als Zwanzigjähriger in Paris eine Stelle im Büro des Herzogs von Orleans, des späteren »Bürgerkönigs« Louis-Philippe. Schnell fand der junge Dichter und Dramatiker Zugang zum Kreis der romantischen Schriftsteller um Victor Hugo, Alfred de Vigny und Charles Nodier, denen er ein Leben lang freundschaftlich verbunden blieb. 1824 wurde sein (unehelicher) Sohn Alexandre geboren, der erste von vielen illegitimen und – bisweilen – legitimen Nachkommen.

In den folgenden Jahren verfaßte Dumas, oft in Zusammenarbeit mit Freunden und Schriftstellerkollegen wie Gérard de Nerval, zahlreiche Theaterstücke, Reiseberichte und journalistische Arbeiten. Ein Theaterstück über Heinrich III. (Henri III et sa cour) brachte 1829 erstmals den erhofften Publikumserfolg, der dem Dramatiker Dumas von da an treu blieb.

Der überzeugte Republikaner Dumas engagierte sich als Offizier der Nationalgarde aktiv in der Julirevolution von 1830, die durch rigorose absolutistische Ausnahmegesetze Karls X. ausgelöst worden war; auch an den Aufständen von 1832 und an der Februarrevolution von 1848 gegen Louis-Philippe beteiligte er sich. Zu Beginn des Jahres 1851 emigrierte er bei Nacht und Nebel nach Brüssel, aber nicht aus Gründen politischer Verfolgung wie sein Freund Victor Hugo, sondern weil ihm wegen seines gigantischen Schuldenbergs das Schuldgefängnis drohte. 1853 durfte er sich in Paris wieder blicken lassen, und Ende dieses Jahres gründete er seine erste Zeitschrift, Le Mousquetaire, gefolgt von Le Monte-Cristo. 1885 und 1859 bereiste Dumas Rußland, die Türkei und Griechenland, und im Frühjahr 1860 fuhr er nach Turin, um Garibaldi kennenzulernen, dessen Erinnerungen er überarbeiten sollte; im Juli gründete er in Palermo die Zeitschrift L’Indipendente, doch Garibaldis Partisanenfeldzug unterstützte er nicht nur ideell, sondern auch finanziell, und erst im März 1865 kehrte Dumas nach Frankreich zurück. Im Februar 1868 gründete er seine letzte Zeitschrift Dartagnan. Die letzten Lebensmonate verbrachte der chronisch schuldengeplagte und gesundheitlich zerrüttete Autor abwechselnd in Paris und in verschiedenen Seebädern, von seinem Sohn, dem Erfolgsautor Alexandre Dumas d. J., finanziell unterstützt.