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Horvath erstarrte. »Ich verstehe.«

»Das bezweifle ich. Setzen Sie sich.« Fowler holte ein Glas aus der Schreibtischschublade und schenkte ein. »Hier, nehmen Sie das. Sie können wenigstens so tun, als ob Sie mit mir trinken. Tony, ich tue Ihnen damit einen Gefallen.«

»So sehe ich das nicht.«

»Nein? Passen Sie auf. Die Kommission trägt die Verantwortung für die Ausrottung der Splits. Was würde das für Sie bedeuten? Möchten Sie unbedingt an dieser Entscheidung beteiligt sein?«

»Ausrottung? Aber ich dachte, die Befehle lauteten, sie ms Imperium zu holen.« »Sicher.

Geht nicht anders. Politische Rücksichten verhindern, dass wir einfach hingehen und sie vernichten. Deshalb muss ich den Splits die Möglichkeit geben, zuerst loszuschlagen.

Zu den wahrscheinlichen Opfern wird der Vater des einzigen Erben gehören, den ich je haben werde.« Fowler presste die Lippen zusammen. »Sie werden kämpfen, Doktor. Ich hoffe nur, dass sie nicht erst eine Kapitulation vortäuschen, damit Rod noch eine Chance hat. Wollen Sie wirklich mit all dem zu tun haben?«

»Ich verstehe … ich glaube, jetzt verstehe ich wirklich. Ich danke Ihnen.«

»Gern geschehen.« Fowler griff in die Rocktasche und holte eine kleine Kassette hervor.

Er öffnete sie kurz und schaute hinein, Schloss sie wieder und schob sie Horvath über den Tisch zu. »Da. Das gehört Ihnen.«

Dr. Horvath öffnete die Schachtel und fand einen Ring mit einem großen, glatten grünen Stein.

»Zum nächsten Geburtstag des Souveräns können Sie sich da das Wappen eines Barons eingravieren lassen«, sagte Fowler. »Man soll dem Ochsen, der da drischt, und so weiter. Zufrieden?« »Ja. Sehr. Danke, Senator.«

»Nichts zu danken. Sie sind ein guter Mann, Tony. Schön, dann wollen wir mal reingehen und schauen, was die Splits wollen.«

Der Konferenzraum war fast voll besetzt. Die Kommissionsrate, der beratende Stab, Horvaths Wissenschaftler, Hardy, Renner — und Admiral Kutuzov.

Senator Fowler nahm seinen Platz ein. »Die Lords Kommissionsrate und Vertreter Seiner Kaiserlichen Majestät sind vollzählig zusammengetreten. Die Sitzung ist eröffnet.

Geben Sie Ihre Namen und Organisationen zu Protokoll.« Er machte eine kurze Pause, wahrend alle auf ihren Computern schrieben. »Die Splits haben um diese Konferenz ersucht. Sie haben keinen Grund genannt. Möchte noch jemand etwas sagen, bevor sie kommen? Nein? Gut, Kelley, bitten Sie sie herein.«

Die Splits nahmen schweigend ihre Plätze am einen Ende des Tisches ein. Sie wirkten sehr fremdartig; alle menschlichen Züge, die sie sich angewöhnt hatten, waren verschwunden. Ihre Gesichter waren ausdruckslos bis auf das ewige, leichte Lächeln.

Ihr Pelz war glatt und glänzend gebürstet.

»Jetzt seid ihr am Ball«, stellte der Senator fest. »Ich sage euch wohl lieber gleich, dass wir euch kaum viel glauben werden.«

»Es wird keine Lügen mehr geben«, sagte Charlie. Selbst die Stimme klang jetzt anders: der Vermittler sprach wie ein Fremder, nicht mehr wie eine Mischung der verschiedenen Menschen, die die Splits reden gehört hatten. Irgend etwas seltsames war daran.

Rod konnte es nicht identifizieren. Es war kein Akzent. Eher die Perfektion, die vollkommene Akzentfreiheit des Anglic.

»Die Zeit für Lügen ist vorbei. Mein Meister war von Anfang an dieser Meinung, aber Jocks Meister erhielt die Verantwortung für die Verhandlung mit den Menschen. Wie sie euch euer Kaiser für die Verhandlungen mit uns übertragen hat.«

»Kompetenzstreitigkeiten, ja?« sagte Fowler. »Schade, dass wir deinen Chef nicht kennengelernt haben. Jetzt ist es ein bisschen spät, nicht?«

»Vielleicht. Aber jetzt werde ich ihn vertreten. Ihr könnt ihn König Peter nennen — wie es die Kadetten getan haben.«

»Was?« Rod fuhr hoch, sein Stuhl krachte zu Boden. »Wann?«

»Kurz bevor sie von Kriegern getötet wurden«, sagte Charlie. »Mich anzugreifen hat keinen Sinn, Mylord; es waren auch nicht die Krieger meines Meisters, die sie töteten.

Jene, die es taten, hatten den Befehl, sie lebend gefangen zunehmen, aber die Kadetten wollten sich nicht ergeben.«

Rod hob langsam seinen Stuhl auf und nahm wieder Platz. »Nein. Horst hätte das nie getan«, murmelte er. »Auch Whitbread nicht. Oder Potter. Sie können stolz auf ihre Männer sein, Lord Blaine. Ihre letzten Augenblicke gemahnten an die ehrenvollsten Traditionen des kaiserlichen Militärs.« Die fremde Stimme war frei von jeder Ironie.

»Und warum habt ihr diese Jungen umgebracht?« fragte Sally entsetzt. »Rod, es tut mir leid. Ich — es tut mir so leid, mehr kann ich nicht sagen.«

»Du kannst nichts dafür. Mylady hat dir eine Frage gestellt, Charlie.«

»Sie hatten die Wahrheit über uns entdeckt. Ihre Rettungsboote brachten sie zu einem Museum. Nicht zu einem Ort der Unterhaltung, wie wir euch einen sehen ließen. Dieses Museum hat einen viel wichtigeren Zweck.« Mit gesenkter Stimme sprach Charlie weiter. Sie beschrieb das Museum und den Kampf im Tunnel, die Flucht über Land und durch die Luft, den Beginn des Krieges zwischen verschiedenen Parteien, und die Landung auf der Straße vor dem Schloss. Sie berichtete von dem abschließenden Gefecht.

»Unsere Krieger verloren«, Schloss sie. »Hätten sie gesiegt, dann hatte König Peter die Kadetten zu euch zurückgebracht. Als sie jedoch tot waren, schien es — besser, euch zu täuschen.«

»Guter Gott«, flüsterte Rod. »Das also ist euer Geheimnis. Und wir hatten alle nötigen Informationen, aber …«

Jemand auf der anderen Seite des Raums begann laut zu murmeln. Kaplan Hardy. »Requiem aeternam donum est, Domine, et lux perpetuae …«

»Wozu zum Kuckuck soll es gut sein, dass ihr uns das jetzt erzählt?« fragte Senator Fowler.

Charlie machte eine seltsame Geste. »Wenn ihr uns vernichtet, sollt ihr wenigstens wissen, weshalb. Ich versuche euch zu erklären, dass die Meister sich nicht ergeben werden. König Peter würde es vielleicht tun, aber er hat keine Macht über Splitter Alpha, und noch viel weniger über die Asteroidenzivilisation. Irgendwer wird bestimmt Widerstand leisten.« »Wie ich es vorausgesagt habe, Mylords«, sagte Kutuzov bedächtig. »Männer und Schiffe, die die Kapitulation entgegennehmen sollen, sind verloren. Vielleicht die gesamte Flotte. Wenn wir in das System Splitter eindringen, so muss es in voller Attacke sein.«

»Oh, verdammt«, knurrte Senator Fowler. »Ja. Ich erkenne euren Plan. Ihr glaubt, wir können einen unprovozierten Angriff nicht anordnen und würden unter diesen Umstanden vielleicht kein Selbstmordkommando losschicken. Nun, ihr habt euch geirrt, Charlie. Es kostet mich vielleicht den Kopf, aber ihr habt mich nur überzeugt, dass wir dem Admiral freie Hand lassen müssen. Es tut mir leid, Pater, aber jetzt kann ich nicht mehr anders handeln.«

Seine Stimme hob sich. »Admiral Kutuzov. Sie werden Ihre Flotte in Bereitschaft halten und alle Schiffe anweisen, keinerlei Nachrichten von irgendeiner Quelle ohne meine vorherige Genehmigung entgegenzunehmen. Und ich meine damit, von niemandem. Ist das klar?«

»Jawohl, Senator.« Kutuzov beugte sich über ein kleines Sendegerät. »Michailov! Da!«.

Er sprach rasch einige russische Sätze in das Mikrofon. »Ist erledigt, Senator.«

»Ich bin noch nicht fertig«, sagte Charlie. »Ihr habt eine Alternative.«

»Und die wäre?« fragte Fowler stirnrunzelnd.

»Blockade.«

57

Die nützliche Kunst des Hochverrats

Sie standen schon längere Zeit auf dem Balkon vor Rods Suite. Gedämpft drangen die Geräusche der nächtlichen Stadt zu ihnen herauf. Der Kapuzenmann stieg den Himmel empor, und sein düsteres rotes Auge beobachtete sie gleichgültig: zwei Liebende, die Schwadronen von Schiffen in das Auge schicken würden — Schiffe, die in der roten Sonne Wache halten würden, bis diese beiden Menschen längst tot waren … »Er sieht gar nicht groß aus«, murmelte Sally. Sie legte ihren Kopf gegen seine Schulter und spürte, wie sein Arm sie fester umfasste. »Nur ein kleiner, gelber Fleck in Murchesons Auge. Rod, wird es funktionieren?«