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Lamon.

Ja wohl! Dein Diener, gutes Kind.

Amine beklemmt.

Lebt wohl!

Egle im Weggehen.

Amine! nun, gehst du nicht mit? Geschwind!

Amine sieht sie traurig an und schweigt.

Lamon faßt Egle bei der Hand, sie fortzuführen.

Ach, laß sie doch nur gehn! Vor Bosheit möcht' ich sterben;

Da muß sie einem nun den schönen Tanz verderben!

Den Tanz mit Rechts und Links, sie kann ihn ganz allein,

Wie sich's gehört; ich hofft auf sie, nun fällt's ihr ein,

Zu Haus zu bleiben! Komm, ich mag ihr nichts mehr sagen.

Egle.

Den Tanz versäumst du! Ja, du bist wohl zu beklagen.

Er tanzt sich schön. Leb wohl!

Egle will Aminen küssen. Amine fällt ihr um den Hals und weint.

Amine.

Ich kann's nicht mehr ertragen.

Egle.

Du weinst?

Amine.

So weint mein Herz, und ängstlich drückt es mich.

Ich möchte! — Eridon, ich glaub, ich hasse dich.

Egle.

Er hätt's verdient. Doch nein! Wer wird den Liebsten hassen?

Du mußt ihn lieben, doch dich nicht beherrschen lassen,

Das sagt ich lange schon! Komm mit!

Lamon.

Zum Tanz, zum Fest!

Amine.

Und Eridon?

Egle.

Geh nur! ich bleib. Gib acht, er läßt

Sich fangen und geht mit. Sag, würde dich's nicht freuen?

Amine.

Unendlich!

Lamon.

Nun so komm! Hörst du dort die Schalmeien?

Die schöne Melodie?

Er faßt Aminen bei der Hand, singt, und tanzt.

Egle singt.

Und wenn euch der Liebste mit Eifersucht plagt,

Sich über ein Nicken, ein Lächeln beklagt,

Mit Falschheit euch necket, von Wankelmut spricht,

Dann singet und tanzet, da hört ihr ihn nicht.

Lamon zieht im Tanz Aminen mit sich fort.

Amine im Abgehen.

O bring ihn ja mit dir!

Achter Auftritt

Egle. Hernach Eridon mit einer Flöte und Liedern.

Egle.

Schon gut! Wir wollen sehn! Schon lange wünscht ich mir

Gelegenheit und Glück, den Schäfer zu bekehren.

Heut wird mein Wunsch erfüllt; wart nur, ich will dich lehren!

Dir zeigen, wer du bist; und wenn du dann sie plagst! —

Er kommt! Hör, Eridon!

Eridon.

Wo ist sie?

Egle.

Wie! du fragst?

Mit meinem Lamon dort́, wo die Schalmeien blasen.

Eridon wirft die Flöte auf die Erde und zerreißt die Lieder.

Verfluchte Untreu!

Egle.

Rasest du?

Eridon.

Sollt ich nicht rasen!

Da reißt die Heuchlerin mit lächelndem Gesicht

Die Kränze von dem Haupt, und sagt: Ich tanze nicht!

Verlangt ich das? Und — O!

Er stampft mit dem Fuße und wirft die zerrissenen Lieder weg.

Egle in einem gesetzten Tone.

Erlaub mir doch zu fragen:

Was hast du für ein Recht, den Tanz ihr zu versagen?

Willst du denn, daß ein Herz, von deiner Liebe voll,

Kein Glück als nur das Glück um dich empfinden soll?

Meinst du, es sei der Trieb nach jeder Lust gestillet,

Sobald die Zärtlichkeit das Herz des Mädchen füllet?

Genug ist's, daß sie dir die besten Stunden schenkt,

Mit dir am liebsten weilt, abwesend an dich denkt.

Drum ist es Torheit, Freund, sie ewig zu betrüben;

Sie kann den Tanz, das Spiel und doch dich immer lieben.

Eridon schlägt die Arme unter und sieht in die Höhe.

Ah!

Egle.

Sag mir, glaubst du denn, daß dieses Liebe sei,

Wenn du sie bei dir hältst? Nein, das ist Sklaverei.

Du kommst: nun soll sie dich, nur dich beim Feste sehen;

Du gehst: nun soll sie gleich mit dir von dannen gehen;

Sie zaudert: alsobald verdüstert sich dein Blick;

Nun folgt sie dir, doch bleibt ihr Herz gar oft zurück.

Eridon.