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Sein Gesicht war nackt und kahl.

Angmark drehte sich weg, nahm seine eigene Maske ab und setzte die Mondmotte auf. Er schlug einen Ruf auf seinem hymerkin. Zwei Sklaven traten ein und blieben geschockt stehen, als sie Thissell sahen. Angmark spielte einen scharfen Wirbel. „Tragt diesen Mann zum Dock hinauf.“

„Angmark, ich habe doch keine Maske auf!“ rief Thissell.

Die Sklaven ergriffen ihn, und trotz heftiger Gegenwehr schleppten sie ihn auf Deck hinauf und weiter zum Dock.

Angmark legte ein Seil um Thissells Hals. „Du bist jetzt Haxo Angmark, und ich bin Edwer Thissell“, sagte er.

„Welibus ist tot, und du wirst auch bald tot sein. Ich kann deinen Job leicht tun. Ich spiele die Musikinstrumente wie ein Nachtmensch und singe wie eine Krähe. Ich trage die Mondmotte, bis sie mir vom Gesicht fällt, und dann erwerbe ich eine neue. Der Bericht geht nach Polypolis, daß Haxo Angmark tot ist. Alles wird in bester Ordnung sein.“

Thissell hörte es kaum. „Das kannst du nicht tun“, flüsterte er. „Meine Maske… mein Gesicht…“ Eine große, dicke Frau mit einer blau-rosa Blumenmaske kam das Dock entlang, sah Thissell und tat einen schrillen Schrei, gleichzeitig warf sie sich der Länge nach zu Boden.

„Komm nur mit“, forderte ihn Angmark heiter auf, zerrte am Seil und schleppte Thissell das Dock entlang. Ein Mann mit der Maske eines Piratenkapitäns kam aus seinem Hausboot und stand starr vor Staunen da.

Angmark spielte das zachinko und sang: „Sieh dir den berüchtigten Verbrecher Haxo Angmark an! Sein Name ist auf allen Außenwelten verhaßt, doch jetzt ist er gefangen und wird in Schande zu seinem Tod geführt. Das hier ist Haxo Angmark!“

Sie bogen in die Esplanade ein. Ein Kind schrie vor Angst, ein Mann rief heiser etwas, Thissell stolperte, und Tränen stürzten aus seinen Augen. Er konnte nur noch undeutliche Umrisse und verzerrte Farben erkennen. Angmarks Stimme bellte: „Jeder schaue her, der Verbrecher der Außenwelten Haxo Angmark! Kommt und seht zu, wie er hingerichtet wird!“

„Ich bin nicht Angmark, ich bin Edwer Thissell“, rief Thissell mit schwacher Stimme. „Er ist Angmark!“ Aber niemand hörte auf ihn. Alle schrien vor Ekel, Schock und Zorn, als sie sein Gesicht sahen. „Gib mir meine Maske oder wenigstens ein Sklaventuch!“ jammerte er.

„In Schande hat er gelebt!“ jubelte Angmark, „in maskenloser Scham stirbt er.“

Ein Waldkobold stand vor Angmark. „Mondmotte, wir treffen uns wieder.“

„Geh weg, Freund Kobold“, sang Angmark, „ich muß diesen Verbrecher zu Tode bringen. In Schande gelebt, in Schande gestorben!“

Um die Gruppe hatte sich nun eine Menge angesammelt. In morbider Faszination starrten die Masken Thissell an. Der Waldschrat entriß Angmark das Seil und warf es zu Boden.

Die Menge kreischte. „Nein, kein Duell, bringt das Monster um!“ schrien ein paar.

Über Thissells Kopf wurde ein Tuch geworfen, und nun erwartete er einen Schwertstreich. Aber seine Fesseln wurden aufgeschnitten. Hastig zog er das Tuch zurecht, so daß es sein Gesicht verhüllte.

Vier Männer hielten Haxo Angmark fest. Der Waldschrat spielte auf seinem skaranyi und pflanzte sich vor Angmark auf.

„Vor einer Woche versuchtest du, mich meiner Maske zu entkleiden, nun hast du dein perverses Ziel erreicht.“

„Aber er ist doch ein Verbrecher!“ schrie Angmark. „Er ist berüchtigt. Sehr sogar.“

„Welches sind seine Untaten?“ sang der Waldschrat.

„Er hat gemordet und betrogen, er hat Schiffe zerstört, er hat gefoltert, erpreßt, geraubt und Kinder in die Sklaverei verkauft.

Er hat…“ Der Waldkobold gebot Einhalt. „Deine religiösen Differenzen sind unwichtig. Wir können aber deine jetzigen Verbrechen beschwören.“

Der Stallknecht trat vor. Wild sang er: „Diese freche Mondmotte versuchte vor neun Tagen, mein bestes Reittier zu stehlen.“

Ein anderer Mann drängte sich durch. Er trug einen Universal-Experten und sang: „Ich bin ein Maskenmachermeister. Ich erkenne diesen Außenweltler, die Mondmotte. Erst kürzlich kam er in meinen Laden und zweifelte an meiner Meisterschaft. Er verdient den Tod!“

„Tod dem Außenweltmonster!“ schrie die Menge. Viele Männer drängten heran. Klingen hoben und senkten sich, es war geschehen.

Thissell sah zu und konnte sich nicht bewegen. Der Waldschrat näherte sich ihm und spielte das stimic. „Für dich haben wir Mitleid“, sang er streng, „aber auch Verachtung. Ein wahrer Mann hätte nie eine solche Würdelosigkeit ertragen!“

Thissell holte tief Atem. Er griff an seinen Gürtel und fand sein zachinko. „Mein Freund, du tust mir unrecht!“ sang er.

„Erkennst du nicht den wahren Mut? Wäre es dir nicht lieber, im Kampf zu sterben, als maskenlos über die Esplanade zu gehen?“

„Da gibt es nur eine Antwort“, sang der Waldkobold. „Eher würde ich im Kampf sterben. Diese Schande könnte ich nicht ertragen.“

„Wie sollte ich mit gebundenen Händen kämpfen?“ sang Thissell zurück. „Durch meine Schande konnte ich meinen Feind besiegen. Du gibst zu, daß dir strakh für diese Tat fehlt.

Ich habe mich als Held erwiesen! Ich frage, wer hier hat den Mut, das zu tun, was ich tat?“

„Mut?“ fragte der Waldschrat. „Ich fürchte nichts außer den Tod von den Händen der Nachtmenschen.“ Er trat einen Schritt zurück und spielte sein Doppelkamathil. „Tapferkeit, wenn dies dein Motiv war.“

Der Stallknecht spielte ein paar leise Akkorde auf dem gomapard und sang: „Nicht einer unter uns wagte das, was dieser maskenlose Mann getan hat.“ Die Menge murmelte Zustimmung.

Der Maskenmacher ging auf Thissell zu und sang zu seinem Doppelkamathiclass="underline" „Bitte, Herr Held, tritt in meinen nahen Laden und ersetze diesen armseligen Fetzen durch eine Maske, die deiner Würde entspricht.“

„Bevor zu wählst“, ließ sich ein anderer Maskenmacher vernehmen, „Herr Held, schau dir meine Kreationen an!“

Verehrungsvoll näherte sich ein Strahlender Himmelsvogel.

„Ich habe eben ein üppiges Hausboot fertig. Siebzehn Jahre arbeitete ich eifrig daran. Gewähre mir das Glück, dieses herrliche Boot zu benutzen. Tüchtige Sklaven sind an Bord, dir zu dienen, auch angenehme Mädchen. Es gibt genug Wein und seidene Teppiche auf den Decks.“

„Danke“, antwortete Thissell und strich das zachinko mit Gefühl und Selbstvertrauen. „Mit Vergnügen nehme ich an.

Aber erst eine Maske!“

Der Maskenmacher stellte eine Frage mit dem gomapard.

„Würde der Herr Held einen Seedrachenbesieger als unter seiner Würde betrachten?“

„Nein, natürlich nicht“, sagte Thissell. „Ich finde, die Maske ist genau richtig. Wir werden sie jetzt besichtigen.“