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Als Cenarius seinen Satz beendete, schwebte das Licht zu Malfurion und drang in seinen Kopf.

Der Nachtelf öffnete die Augen.

»Malfurion!«

Tyrandes Stimme war das erste, was Malfurion hörte. Er hielt sich daran fest wie an einem Strick. Mühsam zog er sich aus dem Abgrund der Bewusstlosigkeit auf ein helles, aber angenehmes Licht zu.

Als er seine Augen öffnete, saß Tyrande vor ihm in der Morgensonne. Das Tageslicht störte ihn nicht. Er hatte sogar den Eindruck, dass es ihm Tyrandes Schönheit in einer Weise enthüllte, wie er sie vorher noch nie sah.

Beinahe hätte er ihr das gesagt, aber die Gegenwart der anderen verhinderte, dass er seine Gefühle aussprach. Er berührte nur ihre Hand und nickte den anderen zu.

»Der … der Schild!« Seine Stimme klang wie die eines Froschs. »Ist er …?«

»Verschwunden, ja«, antwortete eine Gestalt, die beinahe wie ein Nachtelf aussah. Malfurion glaubte, dass das Krasus war. »Für den Augenblick wurde die Brennende Legion zurückgedrängt … zumindest an einer Front.«

Malfurion nickte. Er wusste, dass der Krieg noch nicht vorbei war und sein Volk sich weiter gegen die Vernichtung zur Wehr setzen musste. Doch das lenkte nicht vom Triumph der Nacht ab. Es gab immer noch Hoffnung.

»Wir werden gegen sie kämpfen«, versprach Tyrande. »Wir werden unsere Welt retten.«

»Sie können geschlagen werden«, stimmte Brox zu und hob stolz die Axt, die der junge Druide mit erschaffen hatte. »Das weiß ich.«

Krasus blieb pragmatisch. »Das stimmt … aber wir brauchen weitere Unterstützung. Wir brauchen die Drachen.«

»Du brauchst mehr als nur Drachen!«, donnerte Cenarius. »Und dafür werde ich sorgen.« Er wandte sich von den anderen ab, lächelte Malfurion jedoch ein letztes Mal zu. »Du hast mich mit Stolz erfüllt, mein >Thero’shan … mein Ehrenschüler.«

»Danke, Shan’do.« Er sah zu, wie der Halbgott wieder mit den Bäumen verschmolz.

»Kehren wir jetzt nach Suramar zurück?«, fragte ein Nachtelf in der Uniform der Stadtwache. Malfurion kannte ihn nicht, nahm aber an, dass man ihn aus einem bestimmten Grund mitgebracht hatten.

»Ja«, sagte Krasus. »Wir kehren zurück nach Suramar.«

Mit Tyrandes Hilfe erhob sich Malfurion. »Aber nur für kurze Zeit. Das Portal, durch das die Dämonen kamen, ist zwar zerstört, aber im Gegensatz zum Schild können die Hochgeborenen es schnell wieder herstellen. Ich befürchte, es werden weitere kommen.«

Obwohl jeder das Gegenteil hoffte, widersprach niemand. Malfurion blickte in die Richtung von Zin-Azshari. Etwas furchtbar Böses war in sein Land eingedrungen, und es musste gestoppt werden, bevor es alles auslöschte. Malfurion hatte dabei geholfen, den ersten Angriff der Brennenden Legion niederzuschlagen. Aus Gründen, die er selbst nicht verstand, wusste er, dass die Dämonen bald wieder versuchen würden, sein geliebtes Kalimdor zu vernichten.

Malfurion hoffte nur, dass er dann gewappnet sein würde. Wenn nicht, würde vielleicht nicht nur Kalimdor, sondern die ganze Welt dem Untergang geweiht sein.

Über den Autor

Richard A. Knaak, Fantasy-Autor aus der Bestsellerliste der New York Times, hat bereits 26 Romane und mehr als ein Dutzend Kurzgeschichten verfasst. Dazu gehören THE LEGEND OF HUMA und NIGHT OF BLOOD für Dragonlance sowie DER TAG DES DRACHEN für Warcraft. Er hat auch die beliebte Dragonrealm-Serie und mehrere unabhängige Romane geschrieben. Seine Arbeiten sind in verschiedene Sprachen übersetzt worden, unter anderem ins Russische, Türkische, Chinesische, Tschechische, Deutsche und Spanische. Er hat das koreanische Manga RAGNAROK (erschienen bei Tokyopop) für amerikanische Leser adaptiert und überwacht die Arbeit am neuen Warcraft-Manga, das zeitgleich mit Die Quelle der Ewigkeit erscheinen wird. Neben dem zweiten Band von KRIEG DER AHNEN – DIE DÄMONENSEELE – arbeitet der Autor an EMPIRE OF BLOOD, dem letzten Buch seiner epischen Dragonlance-Trilogie THE MINOTAUR WARS.