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Flugzeuge mit mehreren Versionen werden durch einen der Alphabetreihe folgenden Zusatzbuchstaben unterschieden, der sich dem Codenamen anschließt (z.B. Fresco-A, Fresco-B). Da es teilweise an klaren Unterscheidungsmerkmalen mangelt, entfallen bei mehreren Typen die Zusatzbuchstaben oder sie werden nicht bei allen Versionen berücksichtigt. Das trifft auch auf die in Großserien gebauten MiG-Modelle zu, von denen eine beachtliche Anzahl von Modifikationen in den Truppendienst gelangte (z. B. MiG-15, MiG-17 und MiG-19) und von denen insbesondere die Jagdaufklärer-Varianten nicht durch Zusatzbuchstaben gekennzeichnet sind. Erst bei der MiG-21 wurde der Versuch unternommen, die gesamte Modifikationsbreite des Deltajägers zu beachten.

Darüber hinaus fehlen Codenamen für zahlreiche MiG-Konstruktionen an Unterschall- und Überschall-Versuchsjägern, da deren Existenz vom Westen überhaupt nicht oder erst dann wahrgenommen wurde, nachdem die Erprobungsprogramme beendet und die Weiterentwicklung zugunsten anderer Muster aufgegeben worden war. Das bezieht sich u. a. auf mehrere Flugzeuge, die aus der MiG-15, MiG-17 und MiG-19 hervorgingen sowie auf völlig neukonzipierte Typen wie die I-320, I–1, I-75F und sogar auf die unter der sowjetischen Marke Je-166 durch Weltrekordflüge bekanntgewordene Je-150. So tragen bis auf Ausnahmen lediglich MiG-Konstruktionen NATO-Codenummern, die in den Truppendienst übernommen wurden. Zu den Ausnahmen zählen die Je-2A, die Je-152 und der nach einem Alternativentwurf zum Schwenkflügler MiG-23 entwickelte Hubtriebwerk-Kurzstarter.

Viele Irrtümer ergaben bzw. ergeben sich bei der Zuordnung der sowjetischen Typenbezeichnungen zu den NATO-Codenamen: «Faceplate» wurde fehlerhaft als MiG-21, «Flipper» als MiG-23, «Foxbat» anfangs als MiG-23 und «Flogger» zuerst als MiG-25 identifiziert. Der Jagdbomber MiG-27, der von dem Schwenkflügel-Mehrzweckjäger MiG-23 abstammt, und ein völlig neuer Typ ist und vom Ausgangsmuster vergleichsweise so abweicht wie die MiG-17 von der MiG-15, bekam indes denselben Codenamen wie die MiG-23 («Flogger»). Außerdem stellte man MiG-Bezeichnungen zu den Codenamen von Jägern, die in den Entwurfsbüros von Jakowlew und Suchoj entwickelt worden waren; umgekehrt verkannte man MiG-Typen und mutmaßte bei ihnen Jakowlews oder Suchojs Urheberschaft. Jakowlews Jak-25, die den Erkennungsnamen «Flashlight» trug, und Suchojs Su-7, die das Kennwort «Fitter» hatte, deklarierte man 1955/56 als Konstruktionen von Mikojan und Gurewitsch. Dagegen wurden hinter «Flipper», «Fishbed-A» und «Fishbed-B» kurzzeitig Suchoj-Muster vermutet.

Eine Zusammenstellung nach dem Stand von Anfang 1979 ergibt, daß durch NATO-Codenamen insgesamt 43 seit 1946 entstandene Basismodelle und Versionen von MiG-Konstruktionen erfaßt wurden. Das ist weniger als die Hälfte der im Verlauf von dreieinhalb Jahrzehnten (1946–1979) vom Mikojan-Kollektiv entwickelten Strahlflugzeuge einschließlich ihre Modifikationen.

Folgende 43 Codenamen wurden bisher vom Luft-Erkennungsdienst der USAF und der NATO für die Identifizierung von MiG-Flugzeugen verwendet:

Faceplate

Je-2A — einsitziger Pfeilflügel-Versuchsjäger mit einem Triebwerk der Marke RD-11 (50 kN Schub) und drei 30-mm-Maschinenkanonen der Marke NR-30; Parallelentwicklung zur Je-5 (siehe bei Fishbed-B); fälschlich als MiG-21 und als Je-66A ausgegeben.

Fagot-A

MiG-15 — Großserienmodelle mit zahlreichen Modifikationen des ersten sowjetischen Pfeilflügel-Truppenflugzeuges; keine Untergliederung nach einzelnen Versionen der MiG-15 durch Zusatzbuchstaben im NATO-Code, da nur zwischen dem Grundmuster (Fagot-A) und dem verbesserten Serienmodell MiG-15 bis (Fagot-B), das ebenfalls zahlreiche Modifikationen aufweist, unterschieden wurde.

Fagot-B

MiG-15bis — Großserienmodell mit mehrere Versionen der aerodynamisch, konstruktiv und antriebsmäßig verbesserten MiG-15, das als neuer eigenständiger Typ betrachtet werden muß.

Faithless

Kurzstart-Mehrzweckjäger — Versuchstyp für ein Nachfolgemuster der MiG-21; Parallelentwicklung zum Schwenkflügler MiG-23; Deltaflügler mit Hubtriebwerken.

Falcon

MiG-15 und MiG-15bis — ursprüngliche NATO-Bezeichnung; Mitte der 50er Jahre durch den Code Fagot ersetzt.

Fargo

MiG-9 — erster in Serie hergestellter Strahljäger der UdSSR; der NATO-Code Fargo wurde diesem Typ zugeteilt, nachdem er sich schon mehrere Jahre nicht mehr im Truppendienst befand; keine Berücksichtigung der Versionen und der zweisitzigen Strahltrainer-Variante.

Farmer-A

MiG-19 — aus dem Prototyp SM-9 hervorgegangene erste Serienausführung als Frontjäger mit konventionellem Höhenleitwerk. Fehlbezeichnungen: MiG-21, Jak-25 und TsAGI-418.

Farmer-B

MiG-19P — erste Serienausführung der SM-Reihe als Allwetter-Abfangjäger mit zwei 30-mm-Maschinenkanonen NR-30 und 16 ungelenkten Raketen.

Farmer-C

MiG-19SF — konstruktiv und antriebsmäßig verbesserte Großserien Variante als Mehrzweck-Jagdflugzeug.

Farmer-D

MiG-19PF — Serienausführung als Allwetter-Abfangjäger mit Lenkraketen.

Farmer-E

MiG-19PM — Serienausführung als Allwetter-Abfangjäger mit Lenkraketen.

Fishbed-A

Je-6 — Prototyp und Vorserien-Maschinen der MiG-21F mit einem Triebwerk der Marke RD-11-300; Baujahr 1957/58. Ursprünglich von der NATO als Suchoj-Konstruktion gewertet.

Fishbed-B

Je-5 — Experimental-Jagdflugzeug, Deltaflügler mit drei Grenzschichtzäunen auf beiden Flügelflächen; Triebwerk RD-11; drei 30-mm-Maschinenkanonen NR-30; Vorgänger-Typ der Je-6. Zuerst fälschlich dem Konstruktionsbüro von P. O. Suchoj zugeschrieben und als Su-16 deklariert.

Fishbed-C

MiG-21F — ab 1959 in Massenproduktion hergestellte erste Truppenausführung als Frontjäger mit mehreren Unterversionen wie F-12 und F-13; erste Generation des MiG-Deltaflüglers.

Fishbed-D

MiG-21PF und MiG-21FL (Exportmodell) — 1960 aus dem Prototyp Je-7 entstandene Version als Mehrzweck-Allwetterjäger mit vergrößertem Lufteinlauf, leistungsfähigerer Radarausrüstung und aerodynamischen und konstruktiven Verbesserungen; Ausgangspunkt der «zweiten Generation» der MiG-21. Kurzzeitige Fehlbezeichnung: MiG-22.

Fishbed-E

Weiterentwicklung der MiG-21PF — Großserienmodell als Allwetter-Abfangjäger mit zahlreichen konstruktiven Verbesserungen (Rumpfrücken, Seitenleitwerk).

Fishbed-F

Zweite verbesserte GroßserienVariante der MiG-21PF — Mehrzweck-Allwetterjäger, der je nach Bewaffnung als Abfangflugzeug oder Jagdbomber eingesetzt werden kann; größere Waffenzuladung; neues Cockpit mit seitlich aufklappbarer Kabinenhaube und sog. Null-Schleudersitz.

Fishbed-G

Versuchsausführung der MiG-21PF als Kurzstarter-Erprobungsmuster mit Hubtriebwerken im Rumpfmittelstück.

Fishbed-H

Letzte Serienversion der «zweiten Generation» der MiG-21 — Aufklärungsjäger mit Kamera-Behälter und elektronischen Erkundungsapparaturen an den Flügelenden.

Fishbed-J, K, L, N