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— Mitte der 60er Jahre — Übergang zum Bau von «Dreifachschall-Flugzeugen»;

— Ende der 60er Jahre — Beginn der Serienherstellung von Schwenkflüglern;

— Mitte der 70er Jahre — Produktion von Flugzeugen der zweiten Mach-3-Generation und der zweiten Schwenkflügler-Generation;

— Ende der 70er Jahre — Vorbereitung auf den Serienausstoß von manövrierfähigeren Luftüberlegenheitsjägern.

Ihre Vorherrschaft eroberten sich die MiG-Konstruktionen in der «reaktiwnaja epocha», in der «Jet-Aera» nicht der Spitzendaten wegen, die Instrumente in den Cockpits anzeigten, sondern durch die vielstelligen Seriennummern, mit denen in den Montagehallen die Produktionsexemplare registriert wurden.

Luftmacht ist abhängig von der Quantität der Qualität, das heißt von der verfügbaren Menge einsetzbereiter Maschinen ausgezeichneter Leistungen. Mikojan und Gurewitsch hatten ihre eigenen Erkenntnisse gewonnen, in welchem Verhältnis und in welcher Wechselwirkung Zahl und Güte einer Konstruktion stehen müssen, um Luftfahrtpotential zu verkörpern. Der bekannte Jäger ihres Lehrmeisters Polikarpow, die I-16, in der ersten Hälfte der dreißiger Jahre der Bahnbrecher für Eindecker-Kampfflugzeuge, war zu Beginn des Krieges 1941 veraltet und konnte auch durch die vorhandenen vielen tausend Maschinen das Leistungsdefizit nicht ausgleichen. Ihr erstes Kolbenmotor-Jagdflugzeug war zwar in der Horizontalgeschwindigkeit in großen Höhen unübertroffen, aber selbst dreitausend Maschinen davon waren bei dem Ausmaß der Luftoperationen zu wenig, um kriegsentscheidende Luftmacht mit zu erwirken.

Wichtiger als die Weltrekord-Resultate, die mit MiG-Flugzeugen erzielt wurden und werden, sind deshalb für die Ingenieure die Produktionsrekorde, die mit der Übernahme ihrer Kampfflugzeuge in die Streitkräfte der UdSSR verbunden sind.

Die sowjetische Luftfahrtindustrie erreichte mit sieben von insgesamt zehn MiG-Grundkonstruktionen, aus denen bisher Truppenflugzeuge mit zum Teil vielfältigen Modifikationen hervorgingen, Fertigungsergebnisse, die in der Welt keine Parallele fanden. Sie verbuchte mit folgenden MiG-Grundkonstruktionen Produktionsrekorde:

MiG-15 und MiG-17 — die meistgebauten Strahlflugzeuge in den Geschwindigkeitsklassen bis Mach 1 (Stückzahlen von Größenordnungen wie bei den erfolgreichsten Kolbenmotor-Jagdflugzeugen);

MiG-19 — erstes, in mehreren Großserien mit vielen Hunderten Exemplaren hergestelltes Überschallflugzeug der UdSSR; der in der größten Anzahl ausgelieferte Überschalljäger der ersten Generation überhaupt;

Typischer Mikojan-Bug: Lufteinlaufkanal mit einem in drei Stufen verstellbaren Diffusor.
Typical Mikoyan bow: Ram-air intake in nose with variable three-shock centrebody.

MiG-21 — das in einer Vielzahl von Modifikationen, in den höchsten Serienquoten und über den längsten Zeitraum produzierte Mach-2-Flugzeug der Welt; das absolut die umfangreichste Massenproduktion aufweisende Überschallflugzeug;

MiG-25 — erstes in Großserien hergestelltes «Dreifach-Schall-Flugzeug» der Welt;

MiG-23 und MiG-27 — bisher einzige existierende Schwenkflügler, deren Bauvolumen den Status der Massenproduktion erreichten.

Werden diese hier genannten Aktivposten summiert, dann erhält man ein noch beeindruckenderes Ergebnis.

Keine andere Firma[1] in der internationalen Luftfahrt erreichte nach der Totalzahl ihrer produzierten Strahlflugzeuge die Gesamtbilanz von MiG-Serienmaschinen.

Die Bezeichnungssysteme für MiG-Flugzeuge in der UdSSR

Die Flugzeuge aus dem OKB Mikojan werden — von einigen Sonderfällen abgesehen — je nach Entwicklungsstand unterschiedlich benannt. Auf das Entwurfsstadium, auf die Prototypen-Testphase, auf die Produktionsperiode und auf den Flugeinsatz hinweisend, erhält eine Konstruktion bis zu drei oder vier Bezeichnungen, die aus Buchstaben oder Zahlen oder aus Buchstaben und Zahlen variierender Zusammensetzung gebildet und nur selten durch Eigennamen ergänzt werden. Außerdem besitzen für Rekordunternehmen und für spezielle Forschungsaufgaben präparierte Maschinen Sonderbezeichnungen (z. B. A-144; MiG-21 mit Flügelform der Tu-144).

Die Mehrfach-Bezeichnungen haben in der Luftfahrtliteratur viel widersprüchliche Angaben verursacht, begünstigt durch leichtfertige Vermutungen, Fälschungen und durch das Fehlen klarer Vorstellungen über die Bezeichnungsverfahren für Mikojan-Flugzeuge.

Hier soll der Versuch unternommen werden, die einzelnen Möglichkeiten der Typenbezeichnung zu erläutern und die Projekte, die Experimental- und Serienmaschinen des OKB Mikojan entsprechend einzuordnen.

Der Autor verbürgt sich nicht für die lückenlose Vollständigkeit der nach Entwürfen, Prototypen-, Vorserien- und Serienausführungen zusammengestellten Listen der sowjetischen Bezeichnungen der Mikojan-Konstruktionen. Er war bestrebt, sachlichen Unrichtigkeiten über die Mikojan und Gurewitsch und deren Konstruktionsbüro zugeschriebenen Typen und Typenbezeichnungen — in der Luftfahrtliteratur ein Thema mit vielen Variationen — aus dem Wege zu gehen und die verfügbaren Quellen zu systematisieren, dabei auf dem Boden gesicherter Fakten zu bleiben und die Quote von Fehlern und Irrtümern in engen Grenzen zu halten.

Anspruch auf einen umfassenden Überblick, selbst auf eine vollständige formale arithmetische Auskunft über die Entwicklung der Flugzeuge des OKB Mikojan und über deren Modifikationsvielfalt können die hier veröffentlichten Typenbezeichnungs-Kataloge nicht erheben. Ein abgerundetes, wenn auch nicht bis zu den letzten Mosaiksteinchen ausgefülltes Bild ergibt sich aus den in allen Kapiteln dieses Buches erwähnten Details über die Grundkonstruktionen aus dem Hause Artjom Mikojan und über deren zahlreiche Versionen, über deren Erprobung, Produktion und Verbreitung.

Aus verständlichen Gründen wird bei den neuesten Kampfflugzeugen des Mikojan-Kollektivs auf die bis in die Einzelheiten gehenden und auf sämtliche Modifikationen der Basismodelle Bezug nehmenden Bezeichnungen verzichtet und die Angaben über Typenbezeichnungen werden auf die Grundmuster oder auf eine Auswahl von verschiedenen Versionen beschränkt.

MiG-3: Jagdflugzeug der sowjetischen Luftverteidigung während der Moskauer Schlacht 1941/42.
MiG-3: Soviet defence fighter during the battle of Moscow 1941/42.
MiG's mehrerer Generationen: Vorgestellt in der Flugzeugausstellung anläßlich des Luftflottentages 1967.
MiG's of several generations: In the aircraft display at the 1967 Soviet Aviation Day.

Immerhin werden in diesem Buch etwa zweihundert Bezeichnungen von Mikojan-Konstruktionen berücksichtigt.

Projekt-, Prototypen- und Rekordflugzeugbezeichnungen im OKB Mikojan (1942–1975)

In der Entwurfsphase eines Flugzeuges und im Bau- und Erprobungsstadium der Versuchsmuster greifen die meisten Konstruktionsbüros der sowjetischen Luftfahrtindustrie auf «firmenspezifische» Bezeichnungen unterschiedlicher Art als Typenmarken für die einzelnen Projekte und Testmaschinen zurück.

Antonow, Iljuschin, Jakowlew und Tupolew wählen jetzt hier zum Beispiel bereits eine Bezeichnung mit den für ihre Produktionsmodelle traditionellen Namensabkürzungen An, Il, Jak und Tu; Suchoj und Mikojan dagegen besondere OKB-Chiffre.

Das Mikojan-Kollektiv betitelt seit den aus der Serienkonstruktion MiG-3 hervorgegangenen Versuchsjägern sämtliche Projekte zuerst mit Bezeichnungen, die keine direkten Hinweise auf spätere Militärbezeichnungen ermöglichen.

Im Laufe der Zeit hat sich eine eigenständige OKB-Registratur mit Haupt- und Zusatzbuchstaben sowie Zahlen herausgebildet.

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1

Firma wird als Begriff, obwohl im wörtlichen Sinne nicht vorhanden, auch in der Luftfahrt der UdSSR benutzt; in der sowjetischen Fliegersprache versteht man darunter ein Konstruktionsbüro. Deshalb wird auch von der Firma Mikojan gesprochen.