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— 72° für Hochgeschwindigkeitsflüge im Bereich von Mach 1 in Bodennähe beim Untertauchen des gegnerischen Radarzaunes und bei Tiefangriffen; für Hochgeschwindigkeitsflüge im Bereich von mehr als Mach 2 in der Stratosphäre bei Abfangeinsätzen.

Außenflügel binnen sechs Sekunden schwenkbar um 56° von geringster zu größter Winkelstellung und umgekehrt; dabei erfolgt eine Verringerung bzw. Vergrößerung der Spannweite um über sechs Meter bei gleichzeitigem Sinken oder Anwachsen der tragenden Fläche. Die variable Winkelung, Spannweite und Flügeltiefe bedingten eine veränderliche Tragflügelstreckung. Die Werte für die Flügelstreckung der MiG-23 liegen im Bereich zwischen ca. 1,95 bis ca. 7,45.

In zwei der drei Standardpositionen und in allen anderen zwischen ihnen möglichen und bei einigen über 45° hinausgehenden Vorderkanten-Werten bilden die variablen und fixen Flächenteile Tragflügel doppelter Vorderkantenpfeilung. In der erstgenannten Standardposition wird der Tragflügel klassifiziert als solcher mit extrem gepfeiltem Innen- und mäßig gepfeiltem Außenflügel. In der zweiten Standardposition gehört er zu den Tragflügeln mit extrem gepfeilten Innen- und stark gepfeilten Außenflächen. Im Unterschied zu den konventionellen Doppelpfeilflügeln und zu den sogenannten Sichelflügeln fehlt diesem variablen Doppelpfeilflügel der fließende, allmähliche Übergang von einer zur anderen Vorderkantenpfeilung.

In der dritten Standardposition entsteht ein Tragwerk einfacher, extremer Pfeilung, wie es bisher in der Sowjet-Luftfahrt nicht verwendet wurde. Bogenförmige Ausschnitte an seinen veränderlichen «Wurzeln», die zum Versiegeln dienenden Einkerbungen, und die über die Fluchtlinie der Innenflächen hinaustretenden Außenflächen verwandeln es bei 72° über der gesamten Vorderkante in einen Sägezahn-Flügel.

Konstruktionsmerkmale des Rumpfes

Halbschalen-Bauweise. Hauptwerkstoffe der Außenhaut: Dural, Titan und Kunststoff. Stahlspannten oder Teilstücke aus Stahl in den am stärksten belasteten Rumpfsektionen. Luftschächte rechteckigen Ausschnitts an den Rumpfseiten. Lufteinläufe variabler Geometrie und Schubdüse variablen Querschnitts.

Je zwei Hilfseinläufe in den Luftschachtwänden. Grenzschicht-Schneiden an den Lufteinläufen. Ovale Druckausgleich-Perforationen in der Beplankung hinter den Hauptfahrwerk-Schächten. Luftbremsen beiderseits des Rumpfhecks. Druck-Kabine mit nach hinten aufklappbarer Haube strömungsgünstig in die Rumpfkonturen eingelassen.

Konstruktionsmerkmale des Leitwerkes

Konventionelles Seitenleitwerk mit einem langgezogenen in den Rumpf verlaufenden Flossengrat. Die größte Pfeilung beträgt im oberen Flossenbereich etwa 65°. Bei verschiedenen Modifikationen Seitenleitwerk mit veränderter Vorderkantenpfeilung (verkürzte steilere Flosse).

Pendel-Höhenleitwerk mit einer Vorderkantenpfeilung von 57°. Je nach Tragflügel-Pfeilung symmetrische oder asymmetrische Steuerausschläge, um Höhenruder- oder Querruder-Effekte zu erzielen. Bei Vorderkantenpfeilung der Tragflächen von 45° und mehr übernimmt das Höhenleitwerk die Querruder-Funktion.

Zweiteiliger um 90° schwenkbarer Stabilisierungs-Keil unter dem Rumpfheck, gekoppelt mit Fahrwerkmechanik. Bei ausgefahrenem Fahrwerk, im Stand, in der Start- und Landephase nach Steuerbord geklappt.

Konstruktionsmerkmale des Fahrwerkes

Dreibein-Fahrwerk moderner Kinematik, die ein geringes Aufnahmevolumen im Rumpf sichert. Antiblockier- und Bremsvorrichtung an allen Fahrwerkbeinen. Zwillingsbereiftes Bugrad mit Schmutzfänger, nach hinten in den Rumpf unter der Kabine einziehbar. Das Hauptfahrwerk mit kurzen schräggestellten Streben wird nach oben in die Rumpfseiten eingeklappt.

Ausrüstung

Nullstart-Schleudersitz. Elektronische Navigations- und Feuerleitanlagen. Laser-Entfernungsmesser. Elektronische Mittel zur Identifizierung, Erfassung und Bekämpfung tieferfliegender Ziele. Elektronische Störmittel. Zwei Bremsschirme.

Bewaffnung

Eine doppelläufige 23-mm-Maschinenkanone vom Typ GSch-23 mit großen Mündungsfeuerdämpfern in Rumpfwanne. Luft-Luft-Lenkraketen; Luft-Boden-Raketen und andere Außenlast-Waffen.

Geometrische Daten

Spannweite bei größter Spreizstellung: 14,25 m;

Spannweite bei extremer Pfeilung: 8,17 m;

Flügelfläche bei größter Spannweite: 27,26 m2;

Länge über alles: 16,80 m;

Höhe: 3,95 m.

Massen und Belastungen

Leermasse: 10 700 kg;

normale Startmasse: 12 700 kg bis 16 000 kg;

maximale Startmasse: 20 100 kg;

normale Außenlast: 2000 kg;

maximale Außenlast: 4500 kg;

Flächenbelastung bei größter Spannweite und 16 000 kg Startmasse: 586,94 kg/m2;

Leistungsbelastung beim Start mit 12 700 kg Startmasse ohne Nachbrenner-Schub: 161,89 kg/kN;

Leistungsbelastung beim Start mit 12 700 kg Startmasse und Nachbrenner-Schub: 112,63 kg/kN;

Leistungsbelastung beim Start mit 16 000 kg Startmasse ohne Nachbrenner-Schub: 203,95 kg/kN;

Leistungsbelastung beim Start mit 16 000 kg Startmasse und Nachbrenner-Schub: 141,90 kg/kN.

Flugleistungen

Maximale Horizontalgeschwindigkeit in 12 000 m Höhe: 2445 km/h (Mach 2,35);

maximale Horizontalgeschwindigkeit in Bodennähe: 1350 km/h (Mach 1,1);

Marschgeschwindigkeit: 800 km/h (Mach 0,75);

Anfangssteiggeschwindigkeit: 240 m/s;

Steigzeit von 0 auf 11 000 m Höhe: 1,4 min;

Abhebegeschwindigkeit: 330 km/h;

Anschwebegeschwindigkeit: 280 km/h;

praktische Gipfelhöhe: 18 600 m;

Aktionsradius: 960 bis 12 000 km;

maximale Reichweite 2250 km;

Start- und Landerollstrecke: 800 bis 900 m.

Die Daten wurden den genannten Quellen entnommen und beziehen sich auf die Version MiG-23MF (Flogger-B).

МиГ-23УВП

MiG-23UWP

MiG-23 (Hubtriebwerk-Kurzstarter)

Einsitziger Allwetter-Mehrzweckjäger, der als Abfangjagd-, Tiefangriffs- und Aufklärungsflugzeug vorgesehen war und auf kleinen behelfsmäßigen Plätzen ohne ausgebaute Pisten stationiert werden sollte.

Alternativ-Entwurf zum Schwenkflügler MiG-23, der noch auf der Flügel- und Fahrwerkkonzeption der seit Mitte der 50er Jahre entwickelten Deltajäger fußte und bei dem sich das Mikojan'sche Ingenieur-Büro konstruktives Neuland mit einer fortschrittlichen Konzeption von Rumpf, Luftkanälen und Hubtriebwerken erschloß.

Dieser Kurzstart-Deltaflügler, dem die MiG-21 DPD als Erprobungsträger diente, wurde zugunsten des Schwenkflüglers aufgegeben. Die Möglichkeiten des um 57° bis 60 einfach gepfeilten Dreieckflügels waren ausgeschöpft und mußten bei Mikojan, ebenso wie bei Suchoj der variablen Tragflächen-Geometrie das weitere Entwicklungsfeld überlassen. Dieser Prototyp der MiG-23 wurde am 9. Juli 1967 auf der Luftparade in Moskau-Domodedowo von Testpilot Pjotr Ostapenko der Öffentlichkeit vorgeführt.

Antrieb

Ein Zweikreis-Turbinen-Luftstrahltriebwerk Tumanski R-27 von 68,646 kN Startschub ohne Nachverbrennung und von 100,027 kN Startschub mit Nachverbrennung. Zwei Hubtriebwerke, vertikal im Mittelrumpf installiert.