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Ich fürchte den Tod nicht mehr. Ich werde mit Freuden meinen Vater in der Blüte der Jugend sehen, werde meinen Mann sehen, bevor sein Mißgeschick seine Urteilskraft zersetzte. Ich werde meine Mutter in meine Arme schließen und meine Freundin Med­ley aufsuchen. Die Jahre, die Gott uns zuteilt, sind wie Motten in der Flamme, Septimia, doch in der Zeit, die uns gegeben ist, müs­sen wir bestrebt sein, die Vereinigten Staaten von Amerika zu ei­nem Land des Lebens, der Freiheit und des Glücks für alle ihre Söhne und Töchter zu gestalten.

Deine M.J. R.

»Gott sei ihrer Seele gnädig«, betete Mrs. Hogendobber. Die kleine

Gruppe senkte die Köpfe zum Gebet und aus Ehrfurcht.

67

Mrs. Murphy saß neben Pewter in Mrs. Hogendobbers Garten. Alle Stangen für die Wicken und Tomaten waren endlich an Ort und Stel­le festgesteckt.

»Ich denke, ihr habt Glück gehabt, daß ihr noch lebt.«

»Das denke ich auch. Sie hat sich in dem Auto wie eine Wahnsinni­ge aufgeführt.« Mrs. Murphy kickte einen kleinen Erdklumpen über eine der Beetreihen.»Weißt du, die Menschen glauben an Dinge, die nicht real sind. Wir nicht. Deswegen ist es besser, ein Tier zu sein.«

Pewter folgte Mrs. Murphys Gedankengang.»Du meinst, daß sie an Dinge wie gesellschaftliche Stellung glauben?«

»Geld, Kleider, Schmuck. Alberne Sachen. Harry legt ja zum Glück keinen Wert darauf.«

»Hm. Wäre vielleicht besser, wenn sie ein bißchen an Geld glauben würde.«

Mrs. Murphy zog die Schulter hoch.»Ach weißt du, man kann nicht alles haben. Es spielt keine Rolle, ob eine Katze schwarz oder weiß ist, solange sie Mäuse fängt.«

Tucker steckte den Kopf aus der Hintertür des Postamtes.»He, he, ihr zwei, kommt mal nach vorn, vors Postamt.«

Die Katzen zockelten über den schmalen Weg zwischen dem Post­amt und Markets Laden. Vor dem Haupteingang blieben sie abrupt stehen. Fair Haristeen kam in Jagdkleidung auf einer großen grauen Stute auf den Parkplatz des Postamtes geritten. Mim Sanburne hatte sich vorn aufgestellt.

Harry öffnete den Vordereingang. Mrs. Hogendobber war ihr dicht auf den Fersen. »Was machst du denn da? Mußt du auf der Haupt­straße ein Tier verarzten?«

»Nein. Ich übergebe dir dein neues Jagdpferd, und zwar im Beisein deiner Freundinnen. Wenn ich es zur Farm brächte, würdest du es ablehnen, weil du von niemandem etwas annehmen magst. Das wirst du lernen müssen, Harry.«

»Hört, hört«, unterstützte Mim die Belehrung.

»Sie ist groß - und was für ein Knochenbau!« Harry liebte die Stu­te auf den ersten Blick.

»Nimm das Pferd, Mom«, bellte Tucker.

»Darf ich ihn streicheln?« Miranda streckte vorsichtig eine Hand aus.

Fair grinste. »Es ist eine Sie. Ihr Name ist Poptart, und sie hat drei schwebende Gangarten und geht leicht über die Hürden.«

»Ich kann sie dir nach und nach abstottern.« Harry verschränkte die Arme.

»Nein. Sie ist ein Geschenk von Mim und mir.«

Harry war ehrlich überrascht.

»Ihre Farbe gefällt mir«, sagte die graue Katze.

»Ob Mom sie annehmen wird?« fragte Tucker.

Mrs. Murphy nickte.»Oh, es wird ein Weilchen dauern, aber sie wird sie nehmen. Mutter kann lieben. Sie muß nur zulassen, daß je­mand sie liebt. Das fällt ihr schwer. Darum dreht sich alles.«

»Wieso bist du bloß so schlau?« Tucker kam herbei und setzte sich neben die Tigerkatze.

»Katzenintuition.«