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Teil I des Heftes III ist eine Ergänzung über die Arbeit, die Marx als das subjektive Wesen des Privateigentums charakterisierte. Er demonstrierte, wie in der Geschichte der bürgerlichen Ökonomie sich notwendig die Auffassung von der Arbeit mit der Entwicklung des Privateigentums veränderte, dessen vollendete objektive Gestalt das industrielle Kapital wie die Fabrikarbeit das ausgebildete Wesen der Arbeit sei.

Teil II ist eine kurze Ergänzung über die Entwicklung des Gegensatzes von Eigentum und Eigentumslosigkeit zum Gegensatz von Kapital und Arbeit.

Teil III ist eine, in sieben Punkte untergliederte Ergänzung zum Thema Aufhebung der Selbstentfremdung des Menschen durch Aufhebung des Privateigentums. Marx beantwortete erstmals sehr ausführlich die Frage, welche Wesensmerkmale die neue, den Kapitalismus ablösende Gesellschaft kennzeichnen, wie sich der gesetzmäßige Prozeß der Umgestaltung vom Kapitalismus zum Sozialismus vollziehen soll.

Der äußere Anlaß zur Niederschrift dieser umfangreichen Textergänzungen waren möglicherweise Diskussionen im «Vorwärts!», nicht zuletzt die Diskussion über die «humanistische Schule» im Juni und Juli 1844, die in der Frage gipfelte, was an die Stelle des Bestehenden gesetzt werden soll. Ruge hatte den Standpunkt der «Deutsch-Französischen Jahrbücher» als «humanistische Schule» charakterisiert (Ruge: An die Redaction der «deutschen Schnellpost für europäische Zustände, öffentliches und sociales Leben Deutschlands» in New-York. In: Vorwärts! Paris. Nr. 49, 19. Juni 1844). Darauf wurde er gefragt, was er an die Stelle des Bestehenden setzen wolle, ob er nicht auf den Menschenrechten basiere, Marx dagegen darüber hinaus ginge (Heinrich Börnstein: Offener Brief an Herrn Dr. Arnold Ruge. (Zur Verständigung.) In: Vorwärts! Paris. Nr. 50, 22. Juni 1844). Ruge antwortete darauf mit einer Definition aus Marx’ Artikel «Zur Judenfrage», wonach die menschliche Emanzipation erst dann vollbracht sei, wenn der Mensch seine «forces propres» als gesellschaftliche Kräfte erkannt und organisiert habe (siehe S. 162.38 – 163.3). Ruge solidarisierte sich mit dieser Bestimmung und deklarierte sie als «neue Organisation der Arbeit» (Ruge: Offene Antwort an Herrn Heinrich Börnstein. In: Vorwärts! Paris. Nr. 54, 6. Juli 1844), ein von den Utopisten viel gebrauchter Begriff, den Marx selbst nicht verwandte. Die gesamte Diskussion im «Vorwärts!» wurde unter dem unmittelbaren Eindruck des Aufstandes der schlesischen Weber geführt.

Auch in der «Allgemeinen Literatur-Zeitung» war mit indirekter Anspielung auf Marx’ Beitrag «Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung» die Auffassung von der historischen Rolle des Proletariats angegriffen worden. Besonders geschah dies in Edgar Bauers Auseinandersetzung mit Proudhon ([Edgar Bauer:] Proudhon. In: Allgemeine Literatur-Zeitung. Charlottenburg. 1844. H. V. S. 37 – 52). Hier nahm die Frage nach dem Wesen der bürgerlichen Gesellschaft, nach dem Charakter und den Merkmalen der neuen Gesellschaft breiten Raum ein. Diese Diskussion könnte Marx ebenfalls angeregt haben, diese umfangreiche Ergänzung vorzunehmen.

Marx integrierte in seine Darstellung über die ausbeutungsfreie Gesellschaft eine zusammenfassende Kritik am utopischen Sozialismus und Kommunismus und versuchte, diese Anschauungen in eine gesetzmäßige ideengeschichtliche Entwicklung einzuordnen. Dieses Herangehen hatte Marx bereits im Sommer 1843 zu eigenwilligen Einschätzungen geführt. Nunmehr gestaltete er es auf einer entwickelteren Stufe der Auseinandersetzung mit diesen Lehren weiter.

Marx’ Versuch, die neue Gesellschaftsordnung, ihren Werdegang und ihre Wesensmerkmale zu charakterisieren, war gekennzeichnet durch das Bemühen, die bürgerliche Gesellschaft als historisch notwendig zu begründen und auf der Basis der Zuspitzung des Gegensatzes von Kapital und Arbeit deren historische Überlebtheit nachzuweisen. In den materiellen Elementen, der Entwicklung der Industrie und der Fabrikarbeit, suchte Marx die objektiven Voraussetzungen für den Kommunismus. Er wollte die neue Gesellschaft nicht als fertiges Dogma dem Bestehenden gegenüberstellen, sondern sie aus den bestehenden Voraussetzungen innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft entwickeln und ihr Entstehen selbst als langwierigen Prozeß darstellen. Marx wandte seine historisch-dialektische Auffassung von der Entwicklungsgeschichte der Menschheit auf der Grundlage der neuen ökonomischen Erkenntnisse an und entwickelte sie weiter.

Das Neue bei Marx war, daß er in erster Linie die Arbeit als das Verhältnis des Menschen zur Natur, als Produktionstätigkeit, als Wesensmerkmal der Gattungstätigkeit des Menschen, als Beziehung zum anderen Menschen charakterisierte und sie als das Primäre und revolutionäre Element in der menschlichen Entwicklung bestimmte.

Deshalb ist es ganz folgerichtig, daß sich Marx gerade in diesem Zusammenhang mit der Hegelschen Dialektik, mit der Hegelschen Auffassung von der Entwicklungsgeschichte der Menschheit und ihren Triebkräften auseinandersetzte. Dies lag im Gegenstand begründet die Notwendigkeit der Aufhebung der Selbstentfremdung des Menschen als Ergebnis der historischen Entwicklung der Menschheit darzustellen. Gleichzeitig war für Marx die Auseinandersetzung mit Hegel Teil der theoretischen Aufhebung der Selbstentfremdung. Das war gefördert worden durch Feuerbachs materialistischen, aber gleichzeitig einseitigen Standpunkt, wie er ihn in seinen Arbeiten aus den Jahren 1842 und 1843 vertrat. Er war provoziert worden durch die Konzentration der Junghegelianer um Bruno Bauer und deren subjektiv-idealistische Ansichten in der «Allgemeinen Literatur-Zeitung». Die Hefte I bis IV hatte Marx bereits im April 1844 in Briefen an seine Freunde zusammenhängend eingeschätzt und die Absicht geäußert, diese Polemik zu veröffentlichen. Diese Briefe sind nicht überliefert. Ihr Inhalt läßt sich nur bruchstückhaft aus den Briefen von Moses Heß und Georg Jung rekonstruieren (Heß an Marx, 3. Juli 1844. In: MEGA2 III/1. S. 434 – 435. – Jung an Marx, 31. Juli 1844. In: MEGA2 III/1. S. 436 – 437. – Ruge an Köchly, 20. Juni 1844. A.a.O.). Die Hefte V bis VII sowie das Heft VIII erhielt Marx während der Arbeit an den «Ökonomisch-philosophischen Manuskripten». Schließlich stand auch nach wie vor die Aufgabe, den französischen Sozialisten und Kommunisten die progressiven Elemente der deutschen Philosophie nahezubringen. Marx erwähnte später, er habe in Paris den Versuch unternommen, Proudhon die Hegelsche Dialektik zu lehren (Karl Marx: Ueber P.-J. Proudhon. In: Der Social-Demokrat. Berlin. Nr. 16, 1. Februar 1865).

Teil IV des Heftes III ist ein Zusatz zu Punkt 6), zur Analyse der Hegelschen Dialektik, die Marx in eine Analyse der Hegelschen «Phänomenologie des Geistes» übergeleitet hatte. Hier deutete sich bereits an, daß die kritische Auseinandersetzung mit Hegel auf der Basis der Erkenntnisse, die Marx durch das Studium der bürgerlichen Ökonomie gewonnen hatte, den Rahmen eines Punktes innerhalb der Ausführungen über die Aufhebung der Selbstentfremdung des Menschen sprengte.

Teil V besteht aus Zusätzen zu unterschiedlichen Themen. Marx begann mit einer Zusammenfassung dessen, was bisher behandelt worden ist. Er setzte damit offensichtlich nach den Ergänzungen zu Heft II die Darlegungen aus diesem Heft fort, brach aber die weitere Ausarbeitung bzw. logische Fortführung der aufgeworfenen Fragen ab. Es folgen mehr oder weniger zusammenhängende Passagen, Skizzen zu verschiedenen Problemen aus der Kritik der bürgerlichen Ökonomie, zwischen denen kein unmittelbarer inhaltlicher und logischer Zusammenhang besteht. Marx selbst hebt die einzelnen Skizzen durch Striche voneinander ab, eine Darstellungsform, die in den in sich geschlossenen Abhandlungen kaum zu finden ist. Später bezeichnete er selbst solche skizzenhaften Darlegungen als Zusätze.