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Der Zandalari starrte ihn an, während er umkippte. „Warum?“

„Bwonsamdi hat Hunger.“ Vol’jin stieß den Troll mit dem Fuß von sich und schlich den Hügel hinauf, wo er mit einem tiefen Schlag die Beine eines weiteren Feines aufschlitzte. Noch in derselben Bewegung richtete er sich auf und hieb seine Gleve nach unten, sodass die Waffe den Schädel des Trolls zerschmetterte.

Der Zandalari ächzte, und seine Augen wurden glasig, bevor er fiel und durch das Gras rollte.

Trotz allem musste Vol’jin lächeln. Der Geruch von warmem Blut erfüllte die Luft, Zischen und Stöhnen und Schreien und das Klirren von Waffen zogen ihn in die Schlacht hinein. Wenn er seinen Feinden auflauerte, fühlte er sich mehr zu Hause, als er es je im friedlichen Kloster tun würde, und auch wenn diese Erkenntnis Taran Zhu mit Grauen erfüllt hätte, der Dunkelspeertroll kam sich dadurch lebendig vor. Lebendiger, als er sich je in Pandaria gefühlt hatte.

Zu seiner Rechten schoss der Mensch einen Pfeil ab, und ein Zandalari ging um die eigene Achse wirbelnd zu Boden. Ein schwarzer Schaft mit roter Befiederung ragte zitternd aus seinem Brustbein. Tyrathan gab seinem Gegner den Rest, indem er ihm einen Dolch über die Kehle zog, dann nahm er dem Toten einige Zandalari-Pfeile ab und bewegte sich lautlos weiter durch das Gebüsch. Er war der Tod auf Tigerpfoten, unbemerkt, bis er zuschlug.

Die Mönche links und rechts von ihnen bewegten sich auf merkwürdige Weise mit der Landschaft, ohne jedoch wirklich mit ihr zu verschmelzen. Abgesehen von der Rüstung hätte der Pandaren, der Vol’jin am nächsten war, ebenso gut hier sein können, um Kräuter zu pflücken. Er bewegte sich nicht im Rhythmus der Schlacht, war noch nicht im Kampf versunken, aber viel länger würde er sich diese Distanziertheit nicht leisten könnten.

Ein Zandalari-Krieger griff ihn an, das Schwert zum tödlichen Stoß erhoben. Der Mönch drehte sich nach links weg, und die Klinge zischte an ihm vorbei, aber nur, um in einem Kreuzhieb erneut auf ihn zuzurasen. Da packte der Pandaren das Handgelenk des Trolls und wirbelte herum, sodass sie beide in dieselbe Richtung blickten. Der Schwertarm des Zandalari war nun ausgestreckt vor dem Bauch des Mönchs gefangen, und als der Pandaren das Handgelenk seines Feindes verdrehte, gaben die Knie des Trolls nach. Doch bevor er ins Gras kippen konnte, sauste der Ellbogen des Mönchs nach oben. Der Zandalari keuchte, als der Schlag seinen Kiefer zerschmetterte und seine Kehle zermalmte.

Einen Moment später huschte der Mönch weiter, als wäre nichts gewesen. Vol’jin eilte hastig zu ihm hinüber und riss seine blutige Klinge hoch. Der Pandaren wusste nicht, wie schnell Trolle sich von nicht tödlichen Angriffen erholen konnten, darum hatte er das Rascheln hinter sich als Todeszuckungen interpretiert. Doch es war vielmehr das Geräusch eines wütenden Trolls, der zu seinem nächsten Hieb ansetzte.

Da schnitt Vol’jins Gleve sauber von vorne durch den Hals des Zandalari. Der Kopf des Wesens wurde abgetrennt und hing noch in der Luft, als der Körper unter ihm schlaff in sich zusammensackte, dann fiel auch der Schädel und landete auf der Brust des toten Trolls. Vol’jin setzte sich wieder in Bewegung, während hinter ihm die echten Todeszuckungen begannen.

Gemeinsam mit den Mönchen duckte er sich tiefer hinter die Büsche und schlich in eine kleine grasbewachsene Senke hinab, die parallel zum Fluchtweg verlief. Anschließend stürmte Vol’jin ohne langes Zögern den nächsten Hügel hinab und mitten in die von Zandalari geführte Feindgruppe hinein. Selbst wenn er erst innegehalten hätte, um darüber nachzudenken, hätte er genauso gehandelt. Er wusste schließlich schon, dass er es nur mit leicht gepanzerten Scharmützlern zu tun bekommen würde, die vorausgeschickt worden waren, um etwaige Flüchtlinge abzuschlachten. Sein schneller Angriff hatte auch nichts mit Zorn zu tun, sondern allein damit, dass er solche Truppen verachtete. Sie hatten keine Ehre, waren nicht Soldaten, sondern Metzger, und ziemliche ungeschickte obendrein.

Ein Gurubashi stürmte auf ihn ein, das Schwert hoch erhoben, aber der Dunkelspeer beschrieb eine Handbewegung, die Lippen vor Abscheu zurückgezogen, und Schattenmagie ließ den anderen Troll taumeln. Sie nagte an seiner Seele, lähmte ihn für einen Moment, aber noch bevor Vol’jin ihn erreicht hatte, sauste ein Shado-Pan-Mönch durch die Luft, und sein fliegender Tritt knickte den Schädel des Trolls nach hinten, sodass er tot zusammenbrach.

Vol’jins Doppelklinge surrte durch die Luft, als das Schlachtengedränge sich verdichtete. Das rasiermesserscharfe Metall schnitt durch bloßliegendes Fleisch, klirrte gegen abwehrend erhobene Schwerter und federte zischend von Paraden zurück. Jeder Aufprall, der die eine Klinge aufhielt, ließ die andere vorschnellen, sodass sie sich hinter ein Knie einhaken oder nach oben durch eine Achselhöhle hacken konnte. Heißes Blut spritzte, Körper sackten mit verkrümmten Gliedmaßen zu Boden, und letzte Atemzüge blubberten aus klaffenden Brustwunden.

Da traf ihn etwas mit großer Wucht zwischen die Schulterblätter. Vol’jin kippte nach vorne, rollte sich ab und drehte sich um, noch während er wieder auf die Beine kam. Er wollte seinen Zorn und seinen Stolz in einer Herausforderung herausbrüllen, aber seine schmerzende Kehle verweigerte ihm den Dienst. Also wirbelte er seine Gleve herum, dass Blut in einem weiten Bogen von der Klinge spritzte, und ging in die Hocke, die Waffe hinter seinem Rücken, bereit zuzuschlagen.

Er stand einem Zandalari gegenüber, der selbst die meisten seiner Art überragte und auch entschieden breiter war. In den Händen hielt er ein Langschwert, ein Relikt aus einer anderen Schlacht. Er kam schnell näher – schneller, als Vol’jin erwartet hatte, und riss seine Klinge in seinem Überhandschlag nach unten. Der Schattenjäger blockte den Schlag mit seiner Gleve ab, aber die Wucht des Schlages riss ihm die Waffe aus der Hand.

Der Zandalari sprang auf ihn zu und rammte Vol’jin die Stirn ins Gesicht, sodass der Dunkelspeertroll einen Schritt nach hinten taumelte. Anschließend warf er sein Langschwert beiseite und schnellte vor, um den Schattenjäger an der Brust zu packen. Er riss ihn vom Boden hoch und grub die Daumen in die Mitte von Vol’jins Brust, dann drückte er fest zu und schüttelte den Troll.

Als seine eisernen Finger sich in die Rippen des Dunkelspeers pressten, loderten alte Schmerzen wieder auf; die Daumen bohrten sich sogar durch die Brustplatte und zerrissen die Seide darunter. Mit einem Brüllen, trotzig und voller Zorn, schüttelte der Zandalari sein Opfer noch heftiger hin und her, die Zähne gebleckt, und dann hob er den Kopf.

Ihre Blicke trafen sich.

Dieser Moment schien sich unendlich hinzuziehen. Die Augen des Zandalari weiteten sich, verrieten seine Fassungslosigkeit, dass er sich in diesem Kampf einem Troll gegenübersah, und Vol’jin konnte klar und deutlich erkennen, wie Zweifel seine Stirn furchten.

Er wusste, was er tun musste.

So wie Taran Zhu es ihm gezeigt hatte, ballte er seine Faust. Seine Augen wurden schmal, als er sich die Zweifel des Zandalari vorstellte, ein schimmernder Ball, der durch das Gesicht des Trolls schwebte, und als er direkt hinter seinen Augen verharrte, schlug Vol’jin mit geblähten Nasenlöchern zu. Seine Hand stieß geradewegs durch die Züge seines Feindes, dass Knochen splitterten, und zerschmetterte den Zweifel.

Der Griff des Zandalari erschlaffte, und Vol’jin fiel auf die Knie. Mit einer Hand fing er sich, die andere schlang er um seine Brust, dicht vor seine Rippen. Als er tief einzuatmen versuchte, spürte er ein mahlendes Gefühl in seiner Seite, dann durchzuckte ihn ein scharfer Stich. Er legte die Hand auf die schmerzende Stelle, doch er konnte sich nicht ausreichend konzentrieren, um die Heilung einzuleiten.